In einem Dreischritt sei auf diesen ersten Band (vier sind geplant) des in 2. Aufl. erscheinenden ELThG aufmerksam gemacht.
In einem ersten Schritt sei zurück geschaut. Es begann 1978 mit dem einbändigen Evang. Gemeindelexikon; 1987-89 erschien „Das Große Bibellexikon“ und 1992 der erste Band des ELThG;. Mit je etwas unterschiedlicher Intention schuf sich der (Neu-)Pietismus beziehungsweise Evangelikalismus damit lexikographische Grundlagen. Nun also nach genau 25 Jahren die 2., um einen Band umfangreicher gewordene Neuauflage.
Im zweiten Schritt nun ein Blick auf und in diesen ersten Band. Mehr zufällig las ich einige Artikel daraus und möchte die folgenden fünf Bemerkungen machen:Dieser erste Band mit den Buchstaben A-E enthält als wohl wichtigsten Artikel diejenigen zu „Bibel“. Ist doch die Bibel ein Fundamentum der weltweiten und deutschen Allianz (siehe die verschiedenen Artikel der Spalten 103-122. 846-910).Leider ist der Artikel übers AT auf die deutsche Forschungsgeschichte beschränkt; dabei wird jedoch Claus Westermann gar nicht berücksichtigt. Spätestens in den Folgebänden muss seine Bedeutung bei „Genesis“, „Prophetie“ und „Psalmen“ herausgestellt werden.Sehr gut gefiel mir der Artikel zu Karl Barth. Im Vergleich zu 1992 ist er etwas umfänglicher; es wird dasselbe Foto verwendet. Aber die Wiedergabe ist wie bei allen anderen Fotos um Klassen besser. Im Gegensatz zu allen anderen theologischen Lexika, wurden auch noch lebende Personen aufgenommen. Dies halte ich für keine gute Entscheidung. Warum etwa wird Peter Beyerhaus mit einem Artikel gewürdigt, nicht aber Helmut Burkhardt? Er ist als Mitherausgeber des 1978er Lexikons außerdem ein Mann der ersten Stunde! Wie 1992 verfasste er (jetzt jedoch im Team mit zwei weiteren Autoren) u.a. den Artikel „Bekehrung“.Während im Artikel „das Böse“ erfreulicherweise auch philosophische und psychologische Aspekte berücksichtigt werden, bleibt „Adam und Eva“ streng auf die biblische Tradition beschränkt. Dass beginnend mit einem Fresko in römischen Katakomben des dritten nachchristlichen Jahrhundert eine nicht endende Reihe von bildnerischen Darstellungen der beiden vorliegt, gerät leider gar nicht in den Blick. Nach eher speziellen Dingen nun im dritten Schritt wieder Allgemeines. Das Ziel – so wird im Vorwort der beiden Hauptherausgeber (S. V) verlautbart – ist gleich geblieben. Man will „den gegenwärtig erkennbaren Ertrag evangelisch-theologischer Arbeit zusammenfassen und und zu dessen konstruktiv-kritischer Verarbeitung anleiten.“ Als Leser*innen stellt man sich „Theologen in Wissenschaft und Praxis sowie theologisch interessierte Gemeindeglieder und kirchliche Mitarbeiter“ vor. - Der Hauptnutzen dieses Nachschlagewerkes – so möchte ich summierend sagen – liegt darin, dass es über Personen, Werke und Positionen sozusagen von innen heraus informiert. (gm)
Heinzpeter Hempelmann (Hrsg.), Uwe Swarat (Hrsg.), Roland Gebauer (Hrsg.), Wolfgang Heinrichs (Hrsg.), Christoph Raedel (Hrsg.), Peter Zimmerling (Hrsg.) Evangelisches Lexikon für Theologie und Gemeinde (ELThG, 2. Auflage) Bd. 1
gebunden Seitenzahl: 1008 S. ISBN: 978-3-417-26801-0 ISBN 10: 341726801X 98,-- €
SCM
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