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Duerr, H.P.: Die dunkle Nacht der Seele

Notwendiger als sonst üblich ist im Blick auf dieses neue Buch zuerst von seinem Verfasser zu reden. Denn es ist nicht der 2014 verstorbene berühmte Physiker Hans-Peter Dürr, sondern der nur unwesentlich anders geschriebene, aber haargenau gleich ausgesprochene 1943 geborene Ethnologe und Kulturhistoriker. Sein Name verbindet sich für Kenner des Metiers mit seinem fünfbändigen Hauptwerk „Der Mythos vom Zivilisationsprozeß„ (1988-2002), mit dem er Norbert Elias´ Klassiker „Über den Prozeß der Zivilisation„ (1939) widerlegen will. Und viele lasen vielleicht auch Duerrs Bestseller „Traumzeit", ein Buch, in dem er naturreligiöse Traditionen beschreibt.
Nimmt man nun Duerrs neuestes Buch zur Hand und wirft erste Blicke hinein, gerät man ins Staunen. Denn weit mehr als 100 Seiten dick ist die Literaturliste (S. 565-683), und die Seiten 409-563 sind gefüllt mit Anmerkungen. Chapeau vor Duerrs Bienenfleiss.

Im Vorwort (S. 9f) schildert Duerr ein erstes eigenes Erlebnis einer von ihm sogenannten ´Seelenreise´ und führt damit seine Leserinnen und Leser medias in res; andere Worte für diese paranormalen beziehungsweise parapsychologischen Phänome sind ´außerkörperliche Erfahrung´, ´Nahtoderlebnis´ oder ´Jenseitsreise´. Diese Begriffe gebraucht er promiscue.

Duerr betätigt sich im Verlauf seiner 25 Kapitel als unermüdlicher Sammler, Analyst und Interpret solcher Phänomene. Er führt uralte Zeugnisse ins Feld: „Nachdem sich beispielsweise im Jahre 824 der kranke Mönch Wetti auf sein Bett gelegt und seine Augen nur eben, noch nicht zum ´Schlaf´, wie er erklärte, ´geschlossen hatte´, begann seine Jenseitsreise." (S. 13) Und er rekurriert auf gegenwärtige Berichte: von Natascha Kampusch (S. 35) oder Curd Jürgens (S. 43), um nur zwei zu nennen. Dazu tritt das, was Sterbeforscher sagen und schreiben. Und multikulturell ist Duerrs Ansatz! Öfter berichtet er von Schamanen. Wer bisher an solchen Phänomenen zweifelte, der / die wird eines Besseren belehrt – auch wenn so manche Vorkommnisse nur dünn belegt sind.

Interessant wird es, wenn man die Frage nach einer Erklärung all´ dessen stellt. Leider offenbart sich Duerr nicht wirklich, trotz seiner vielen Negationen und Positionen in vielen Einzelfällen. Weil es beim derzeitigen Stand der Wissenschaften (noch) keine allseits überzeugenden Antworten gibt? Oder weil Wittgensteins „Tractatus logico-philosophicus" (Duerr zitiert Wittgenstein öfter ) greift? 6.522 heißt es: „Es gibt allerdings Unaussprechliches. Dies zeigt sich, es ist das Mystische." (gm)

Hans Peter Duerr
Die dunkle Nacht der Seele - Nahtod-Erfahrungen und Jenseitsreisen

Mit zahlreichen Abbildungen
Gebunden, 687 Seiten
ISBN: 978-3-458-17631-2
D: 29,95 €
A: 30,80 €
CH: 40,90 sFr

Suhrkamp Verlag


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