NEWSletter 01/2015
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INHALT
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ANGEDACHT: Jahreslosung 2015
Jahreslosung im Verlag am Birnbach Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen
hat zu Gottes Lob.
Röm 15,7
Gedanken zur Jahreslosung 2015
Es war vor einigen Jahren am Weihnachtswochenende, als
ein älteres Männlein durch den Schnee in Richtung unserer Schreinerei stapfte.
Mein Vater saß im Büro, sah ihn kommen und ging zu ihm hinaus. Es war der Bauer
M., der etwas aus einer Decke wickelte und erklärte: „Den Toilettensitz hat dein
Vater g’macht. Und nun ist er g’brochen. Den musst du wieder richten!“ „Das
mach‘ ich dir, am Montag kannst‘ ihn wieder abholen.“ „So ist’s recht!“,
antwortete der Bauer und ging wieder nachhause. Mein Vater reparierte gleich den
Sitz, - und hat natürlich keinen Pfennig dafür verlangt. Den „Holzthron“ hatte
sein Vater vor ca. 20 Jahren gemacht, nun war er gebrochen. So war es für meinen
Vater selbstverständlich, ihn umgehend und kostenfrei zu reparieren, - wenn er
schon nach ca. 20 Jahren Schwächen zeigte. „Das Werk lobt den Me ister!“, - war
seine Devise und die seines Vaters, meines Großvaters. Das galt für große
Schreibtische und auch für kleine Toilettensitze. Solide Arbeit und das Lob der
Kunden sind das Renommee, von dem die Schreinerei lebt. Und davon, sich
ausgefalleneren Wünsche anzunehmen.
So ist es auch noch heute in der Kirche,- unser Taten –
was wir tun und auch das, was wir nicht tun – zeichnen uns aus. Das macht die
Jahreslosung 2015 deutlich: Wir loben Gott mit dem, was wir gut machen, - und
wir machen ihn schlecht, wenn wir Schlechtes machen. Mit Mildtätigkeit,
Barmherzigkeit und Verständnis für unsere Brüder und Schwestern loben wir Gott
und zeigen, was Nächstenliebe bewirken kann. Daher ruft uns Paulus im Römerbrief
auf: „Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob!“
(Römerbrief, 15,7). Das ist eine sehr deutliche Aufforderung, – es heißt ja
nicht: „Ihr habt euch furchtbar lieb, deshalb geht ihr freundlich miteinander
um!“ Ganz im Gegenteil, - die Menschen damals wie heute mögen sich nicht immer
sehr, misstrauen und verachten sich vielleicht sogar. Daher muss sie Paulus dazu
drängen: Nehmt einander
an!
Annehmen ist mehr als tolerant zu sein, wobei schon
unsere hochgelobte Toleranz nicht ausreicht. Schon Johann Wolfgang von Goethe
schrieb: „Toleranz sollte eigentlich nur eine
vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zu Anerkennung führen. Dulden heißt
beleidigen.“ Daher fordert die
Jahreslosung: Nehmt einander an! Die Formulierung lässt erkennen, dass das nicht leicht ist.
Menschen, die andere politische und/oder soziale Ziele verfolgen, annehmen? Ja!
Menschen, die einen verhöhnen, verfolgen, bedrohen annehmen? Ja! Warum, - weil
Christus uns angenommen hat, weil Gott uns immer wieder annimmt und uns
vergibt.
Aber was ist annehmen? Annehmen heißt auch, den
Mit-Mensch an der Hand zu nehmen, ihn zu führen und ihn zu nehmen, wie er ist.
Denn er ist wie ich ein Abbild unseres Schöpfers. Von meinem Lehrpfarrer habe
ich die „Zuwendung des Widerspruchs“ gelernt. Gelernt, um Verstehen und
Verständnis zu ringen. Gelernt, um ein Miteinander zu ringen. Wie wir mit
Problemen und Menschen umgehen, macht uns als Christen glaubwürdig oder
unglaubwürdig. Wie wir uns Armer, Kranker, Schwacher und Flüchtlingen annehmen,
ist Ausdruck unseres Glaubens. Mit unseren guten Taten loben wir nicht uns, -
wir loben Gott und sind damit Zeugen unserer Hoffnung.
Die Qualitätsarbeit meiner Vorfahren hat den guten Ruf
unserer Schreinerei begründet. Ebenso haben wir es in der Hand, ob Missbrauchs-
und Finanzskandale das Bild unserer Kirche prägen, - oder Vergebung und ein
gemeinsamer Weg der Kirche und Religionen. Wir haben es in der Hand, ob wir
Vergeltung oder Vergebung üben, ob wir mit Foltererkenntnissen oder mit
Integrationsprogrammen ein Land in die Zukunft führen. Und wir selbst haben es
in der Hand, ob wir als Christ glaubwürdig sind und ein Leben (vor)leben, das
auch andere überzeugt und für Gott begeistert.
In meiner bayrischen Heimat ist eine traditionelle
Begrüßung und Gesprächsbeginn: „Gelobt sei Jesus Christus!“, - alle Worte, die
dann folgen, sollen daher zum Lobe Gottes sein,- und auch unser Benehmen und
unser Annehmen. Gelobt sei Jesus Christus durch unser Denken, Reden und Handeln.
Eine gute Wegweisung für ein gutes und segensreiches neues Jahr, - zum Lobe des
Herrn. |
NEU IM JANUAR 2015
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Wir wünschen Ihnen ein gutes neues Jahr in Frieden,
Gesundheit und Zufriedenheit, - im Segen und zum Lob unseres
Herrn!
Ihr Team von theology.de |