NEWSletter 01/2015

Rundbrief an die Interessierten, Fans und Freunde von theology.de
Rundbrief an die Interessierten, Fans und Freunde von theology.de

ISSN 1611-0269
Ausgabe: 01/2015
Empfänger: 15.354



Pfr. Otto W. Ziegelmeier


INHALT


ANGEDACHT: Jahreslosung 2015

Jahreslosung im Verlag am Birnbach 
- Motiv von Stefanie Bahlinger, Mössingen


Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.
Röm 15,7

Gedanken zur Jahreslosung 2015

Es war vor einigen Jahren am Weihnachtswochenende, als ein älteres Männlein durch den Schnee in Richtung unserer Schreinerei stapfte. Mein Vater saß im Büro, sah ihn kommen und ging zu ihm hinaus. Es war der Bauer M., der etwas aus einer Decke wickelte und erklärte: „Den Toilettensitz hat dein Vater g’macht. Und nun ist er g’brochen. Den musst du wieder richten!“ „Das mach‘ ich dir, am Montag kannst‘ ihn wieder abholen.“ „So ist’s recht!“, antwortete der Bauer und ging wieder nachhause. Mein Vater reparierte gleich den Sitz, - und hat natürlich keinen Pfennig dafür verlangt. Den „Holzthron“ hatte sein Vater vor ca. 20 Jahren gemacht, nun war er gebrochen. So war es für meinen Vater selbstverständlich, ihn umgehend und kostenfrei zu reparieren, - wenn er schon nach ca. 20 Jahren Schwächen zeigte. „Das Werk lobt den Me ister!“, - war seine Devise und die seines Vaters, meines Großvaters. Das galt für große Schreibtische und auch für kleine Toilettensitze. Solide Arbeit und das Lob der Kunden sind das Renommee, von dem die Schreinerei lebt. Und davon, sich ausgefalleneren Wünsche anzunehmen.

So ist es auch noch heute in der Kirche,- unser Taten – was wir tun und auch das, was wir nicht tun – zeichnen uns aus. Das macht die Jahreslosung 2015 deutlich: Wir loben Gott mit dem, was wir gut machen, - und wir machen ihn schlecht, wenn wir Schlechtes machen. Mit Mildtätigkeit, Barmherzigkeit und Verständnis für unsere Brüder und Schwestern loben wir Gott und zeigen, was Nächstenliebe bewirken kann. Daher ruft uns Paulus im Römerbrief auf: „Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob!“ (Römerbrief, 15,7). Das ist eine sehr deutliche Aufforderung, – es heißt ja nicht: „Ihr habt euch furchtbar lieb, deshalb geht ihr freundlich miteinander um!“ Ganz im Gegenteil, - die Menschen damals wie heute mögen sich nicht immer sehr, misstrauen und verachten sich vielleicht sogar. Daher muss sie Paulus dazu drängen: Nehmt einander an!

Annehmen ist mehr als tolerant zu sein, wobei schon unsere hochgelobte Toleranz nicht ausreicht. Schon Johann Wolfgang von Goethe schrieb: „Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zu Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ Daher fordert die Jahreslosung: Nehmt einander an! Die Formulierung lässt erkennen, dass das nicht leicht ist. Menschen, die andere politische und/oder soziale Ziele verfolgen, annehmen? Ja! Menschen, die einen verhöhnen, verfolgen, bedrohen annehmen? Ja! Warum, - weil Christus uns angenommen hat, weil Gott uns immer wieder annimmt und uns vergibt.

Aber was ist annehmen? Annehmen heißt auch, den Mit-Mensch an der Hand zu nehmen, ihn zu führen und ihn zu nehmen, wie er ist. Denn er ist wie ich ein Abbild unseres Schöpfers. Von meinem Lehrpfarrer habe ich die „Zuwendung des Widerspruchs“ gelernt. Gelernt, um Verstehen und Verständnis zu ringen. Gelernt, um ein Miteinander zu ringen. Wie wir mit Problemen und Menschen umgehen, macht uns als Christen glaubwürdig oder unglaubwürdig. Wie wir uns Armer, Kranker, Schwacher und Flüchtlingen annehmen, ist Ausdruck unseres Glaubens. Mit unseren guten Taten loben wir nicht uns, - wir loben Gott und sind damit Zeugen unserer Hoffnung. 
Die Qualitätsarbeit meiner Vorfahren hat den guten Ruf unserer Schreinerei begründet. Ebenso haben wir es in der Hand, ob Missbrauchs- und Finanzskandale das Bild unserer Kirche prägen, - oder Vergebung und ein gemeinsamer Weg der Kirche und Religionen. Wir haben es in der Hand, ob wir Vergeltung oder Vergebung üben, ob wir mit Foltererkenntnissen oder mit Integrationsprogrammen ein Land in die Zukunft führen. Und wir selbst haben es in der Hand, ob wir als Christ glaubwürdig sind und ein Leben (vor)leben, das auch andere überzeugt und für Gott begeistert.

In meiner bayrischen Heimat ist eine traditionelle Begrüßung und Gesprächsbeginn: „Gelobt sei Jesus Christus!“, - alle Worte, die dann folgen, sollen daher zum Lobe Gottes sein,- und auch unser Benehmen und unser Annehmen. Gelobt sei Jesus Christus durch unser Denken, Reden und Handeln. Eine gute Wegweisung für ein gutes und segensreiches neues Jahr, - zum Lobe des Herrn. 

NEU IM JANUAR 2015

GEDENKTAG: Silvester, 31.12.

Als Silvester wird der 31. Dezember, der letzte Tag des Jahres, bezeichnet. Nach dem römisch-katholischen Heiligenkalender ist Papst Silvester I. († 31. Dezember 335) der Tagesheilige, - es ist sein Todestag. Auf Silvester folgt der Neujahrstag, der 1. Januar des folgenden Jahres ...

FEIERTAG: Neujahr, 1.1.

Erklärungen von Neujahr und neuem Jahr ...

NEUJAHR, Neujahrsglücksbringer und deren Bedeutung

... Neujahr Wieso ausgerechnet "Guten Rutsch"? Der Wunsch "Guter Rutsch" geht wohl auf den aus dem Jiddischen stammenden Begriff "Rosch" (was übersetzt "Anfang" bedeutet) zurück. Ein "guter Rutsch... und was hat es mit dem Glücksschwein, Schornsteinfeger, Hufeisen etc. auf sich? ...

FEIERTAG: Epiphanias, Drei König, 6.1.

Das Epiphaniasfest ist das älteste Fest der Kirche, das kalendarisch festgelegt war, es wurde schon um 300 im Osten gefeiert als Fest der Geburt Jesu, der Taufe Jesu, als Erinnerung an das Weinwunder...

C + M + B oder K + M + B

Noch heute werden diese Buchstaben als Segens- und Beschwörungsformel am 6. Januar, dem Dreikönigstag, in katholischen Gegenden (besonders in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz) mit Kreide an den oberen Türrahmen geschrieben. ...

Jahreslosung 2015

Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob. (Römerbrief 15,7)
Links zu Losungsdaten 2014/2015 von losungen.de für jeden Tag.

VERANSTALTUNGEN

Veranstaltungen, Events, Programme etc. im Überblick

ONLINE-Andacht ... mitgetwittert, 3.1.

Die evangelische Online Andacht. Immer am ersten Samstag im Monat um 19 Uhr. Live aus der Markuskirche in Wien-Ottakring ...

GLAUBENSKURS: Personen der Bibel

Mit der Ausgabe Nr. 2 vom 11. Januar 2015 beginnt im Sonntagsblatt, der Evangelischen Wochenzeitung für Bayern, der neue Glaubenskurs »Personen der Bibel«. In dieser Reihe werden im Verlauf des Jahres 2015 in 51 Folgen die wichtigsten Personen der Bibel ausführlich vorgestellt. ...

GEBETSWOCHE für die Einheit der Christen 2015

Motto: "Gib mir zu trinken!" (Joh 4,7) - Material und Ideen zur Gebetswoche

SOCIAL MEDIA für ReligionslehrerInnen

Eintauchen in Social Media – Fortbildung für Lehrkräfte im Religionsunterricht. Ein Angebot der Evangelischen Medienzentrale Bayern ...

BUCH-Empfehlungen

Hier finden Sie unsere Buchempfehlungen jeden Monat neu ... und auch in unserem Archiv: Buch & Bücher zu Theologie & Kirche

SOFTWARE-Empfehlungen: PDF-XChange Editor

Viel Interessantes gibt es auf CD und DVD. Unsere Empfehlungen geben wir gerne weiter ...

GEWINNEN: Monatsrätsel

PREISFRAGE: Wie lautet die Jahreslosung 2015?
a) "Herr, lehre uns beten."
b) "Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob."
c) "Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende."


... einen Tipp finden Sie 
hier. - Einsendeschluss ist der 26.01.2015.

Natürlich gibt es auch etwas zu gewinnen
:
3 x 1 Exemplar: Roger-Pol Droit: Wenn ich nur noch eine Stunde zu leben hätte
Wenn ich nur noch eine Stunde zu leben hätte, was würde ich tun? Was würde ich denken, spüren, begehren? Was würde von mir bleiben? Roger-Pol Droit unternimmt in diesem Buch ein radikales philosophisches Gedankenexperiment ... >>>
. - Machen Sie mit,- wir wünschen Ihnen viel Glück! Gesponsert von Lektorat.org.

Stets aktuell informiert, - vernetzen Sie sich mit uns im Social Web:


Wir wünschen Ihnen ein gutes neues Jahr in Frieden, Gesundheit und Zufriedenheit, - im Segen und zum Lob unseres Herrn!
 
Ihr Team von theology.de 

NEWSletter bestellen

theology.de:

NEWSletter 12/2014
NEWSletter 02/2015