Tomaten von Omas Grab

Tomaten von Omas Grab: Wiens Friedhöfe werden zu Gemüsegärten

Wo sonst Trauer und Stille dominieren, sprießt jetzt das Leben: Auf Wiens Friedhöfen können Grabbesitzer nun ihr eigenes Bio-Gemüse züchten. Dieses ungewöhnliche Urban Gardening-Projekt, eine Kooperation mit der Firma Ackerhelden, hat bereits Standorte am Zentralfriedhof in Wien-Simmering und am Friedhof Südwest in Wien-Meidling.

Besonders skurril: Am Matzleinsdorfer Friedhof in Wien-Favoriten werden rund 20 nicht mehr genutzte Gräber bereits als Gemüsegärten verwendet. Hier wachsen anstelle von Blumen Zucchini, Erdbeeren und besonders auffällig: Tomaten von Omas Grab. Für eine Jahresgebühr von 75 Euro können diese 2,5 Quadratmeter großen Grabflächen gemietet werden. Dabei ist alles hygienisch einwandfrei, denn zwischen dem Sarg und den Pflanzen liegt mindestens ein Meter Erde.

Die Urban Gardening-Parzellen, die auf bisher ungenutzten Großflächen entstehen, sind ein Hit: Alle Plätze in Wien-Simmering waren bereits im Herbst 2022 ausgebucht. Zu Beginn der Saison im Mai erhalten die Hobby-Gärtner 24 Quadratmeter große Beete, bepflanzt mit acht Bio-Gemüsekulturen. Vier weitere Sorten kommen im Laufe der Zeit dazu. Unterstützung erhalten sie von den Ackerhelden, die nicht nur Tipps geben, sondern auch Gartenwerkzeuge bereitstellen. Für Anfänger sind die Friedhofs-Beete ideal und kosten 139 Euro pro Jahr.

Während manche die Idee, auf dem Friedhof Gemüse zu ernten, als skurril empfinden, ist es für andere bereits Alltag. Eines ist sicher: Das Gemüse wird nicht gespritzt, nur gegossen – und das ist todsicher!

Quelle: heute.at, wdr.de (August 2023)

Was verbirgt sich hinter dem orangen "Sarg"?
Von Kirchenbänken zu Autositzen