Gläubige leben länger - nicht wegen ihres Glaubens

Langes Leben

Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass religiöse Menschen länger leben als nicht-religiöse. Interessanter Weise ist dafür aber weniger der Glaube selbst verantwortlich , sondern die "Nebenwirkungen" des Glaubens. Religiöse Menschen leben in der Regel gesünder; sie sind oft Nichtraucher und trinken weniger Alkohol. Auch haben sie meist engere soziale Kontakte, wenn sie sich in einer christlichen Gemeinde heimisch fühlen. Darauf macht die US-amerikanische Gesellschaft staatlich geprüfter Seniorenberater (Denver/Bundesstaat Colorado) aufmerksam.

Nach ihren Angaben sind 92% der über 70-jährigen US-Amerikaner in irgendeiner Weise religiös gebunden; bei den 18- bis 29-Jährigen sind es 74%. Gemeinsam bei allen sei die Suche nach Lebenssinn und nach der Bedeutung von Leben und Tod. Zudem betonen die Religionen in der Regel den Wert der Gemeinschaft, des Zusammenlebens im Alltag wie auch im Gottesdienst.

Die Mitgliedschaft in einer Kirchengemeinde bringe oft auch praktische Vorteile: organisierte Fahrdienste für Senioren, die ihren Führerschein abgegeben haben, geistliche Angebote durch christliche Sendungen im Rundfunk oder entsprechende Seiten im Internet.

Die „Mythen“ über das lange Leben
Nach Angaben des Magazins „Milwaukee Community Journal“ (Bundesstaat Wisconsin) haben im 21. Jahrhundert bereits etwa 1.800 wissenschaftliche Studien den Zusammenhang zwischen Frömmigkeit, Gesundheit und Heilung untersucht. Die längste Forschung hat die Stanford-Universität (Kalifornien) über einen Zeitraum von 80 Jahren mit 1.500 Personen durchgeführt. Dabei stellten die Forscher unter anderem fest, dass religiös-aktive Menschen tatsächlich eine längere Lebenserwartung haben als nicht-religiöse. Allerdings hänge dies nur indirekt mit ihrem Glauben zusammen. Entscheidend sei der daraus folgende gesündere Lebensstil, etwa im Blick auf Tabak- und Alkoholkonsum. Die Studie räumte zugleich mit „Mythen“ über langes irdisches Leben auf. So sei nicht erwiesen, dass Verheiratete später sterben als Alleinstehende oder dass „Arbeitssüchtige“ einen früheren Tod erleiden. Ein Märchen sei auch, dass Herrchen von Haustieren länger leben.

Quelle: idea (Mai 2014)

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