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Abbildung: Palmsonntag - Einzug in Jerusalem
Mit dem Palmsonntag (lateinisch dies florum, dies palmarum), danach volkstümlich im evangelischen Bereich Palmarum, auch Palmtag genannt, beginnt die Karwoche. An diesem Sonntag wird besonders des Einzugs Jesu in Jerusalem gedacht: Palmen (in unseren Breiten in der Regel Buchsbaum) werden gesegnet. In einer feierlichen Prozession wird das Kreuz (Jesus) in die Kirche hineingetragen, begleitet von Messdienern (und oft auch Kindern), die in ihren Händen die frisch geweihten Buchsbaumwedel tragen. Im Anschluss an den Gottesdienst nehmen die Gläubigen "Palmzweige" mit nach Hause und stecken sie hinter die im Haus befindlichen Kreuze oder auch Weihwasserkessel.
Das Neue Testament berichtet davon, dass Jesus auf einem Esel in die Stadt eingezogen ist. Die Bevölkerung sah in ihm den gekommenen Messias, den Wundertäter, den Retter. Sie jubeln ihm zu, breiten ihre Umhänge über die Straße und winken Jesus jubelnd ("Hosanna!") zu. Es sind die gleichen, die wenig später schreiend von Pilatus verlangen werden, diesen Verräter zu kreuzigen und statt seiner lieber den politischen Terroristen Barrabas freizulassen. Nachzulesen bei Matthäus 21,1 ff, bei Markus 11,1 ff, bei Lukas 19,28 ff oder Johannes 12,12 ff.
Auf diese Begebenheit geht unser Palmsonntag zurück. Er ist untrennbar mit der darauffolgenden Passionswoche verbunden, welche für den christlichen Glauben eine zentrale Bedeutung hat, weil sie an den Tod und die Auferstehung von Jesus Christus erinnert.
Das alte Frühlingsbrauchtum mit wachstumsfördernden und unheilabwendenden Motiven, hat sich durch eine Verchristlichung mit solchen des österlichen Sieges Christi am Palmsonntag verbunden.
Kirchengeschichtlich: Seit dem 4. Jahrhundert wird im byzantinischen Liturgiebereich des Einzugs Jesu in Jerusalem in Form einer Prozession gedacht. Durch ein irdisches Missale ist die Palmweihe am Palmsonntag im 7. Jahrhundert bezeugt. In Deutschland verbreitete sich die Palmsonntags-Prozession erst im 11. und 12. Jahrhundert. Die Palmen stehen dabei als Symbol für den Einzug Jesu und dessen Huldigung. Der Umzug mit einem Palmesel war weit verbreitet. Der zelebrierende Priester erhielt bei der Kreuzverehrung vor der Kirche zum dreimaligen Gesang des " percutiam pastorem" drei Streiche mit einer speziellen Palmrute, worauf die Chorsänger die Antiphon "pueri Hebraeorum" anstimmten.
Gemeindepraxis: Da in Deutschland keine echten Palmen zur Verfügung stehen, verwendet man am Palmsonntag stattdessen hiesige Grünzweige: Buchsbaum, Weidenkätzchenbüschel oder auch Wacholder.
Am Palmsonntag beginnt die hl. Messe mit einer Palmweihe. Im Gedenken an Jesu wird in einer feierlichen Palmprozession das Kreuz in die Kirche getragen, begleitet von Messdienern, Kindern und der Gemeinde, die in ihren Händen Buchsbaumzweige halten.
Erstmals in der Karwoche wird am Palmsonntag die Passion Jesu, das Leiden und Sterben des Herrn, verkündigt. Die Liturgie dieses Sonntags führt die Christen vom Jubel beim Einzug Jesu in Jerusalem bis zum "Kreuzige Ihn" und zum Tod.
Nach dem Gottesdienst werden die geweihten Zweige am Palmsonntag wieder mit nach Hause genommen und als segenbringende Zeichen hinter die im Haus befindlichen Kreuze oder Weihkessel gesteckt. Man glaubt, daß sie das Unglück vom Haus fernhalten.
Der Palmsonntag heißt seit der Kalenderreform im Jahr 1969 Dominica in palmis de passione domini (Palmsonntag vom Leiden des Herren).
Der Palmsonntag ist in den deutschen evangelischen Landeskirchen ist meist noch Konfirmationssonntag.