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Der Hinduismus (Sanskrit: हिन्दू धर्म: Hindū Dharma, auch सनातन धर्म Sanātana Dharma und वैदिक धर्म Vaidika Dharma) ist mit etwa 900 Millionen Anhängern die (nach Christentum und Islam) drittgrößte Religion der Erde und hat seinen Ursprung in Indien. Seine Angehörigen werden Hindus genannt. Gläubige Hindus verstehen ihre Religion oft auch als Lebensart. Die ältesten heiligen Schriften des Hinduismus sind die Veden.
Die Bezeichnung Hinduismus ist erst spät entstanden und war anfangs eine von außen herangetragene Sammelbezeichenung für die Anhänger verschiedener religiöser Richtungen auf dem indischen Subkontinent, die nicht Moslems, Christen, Juden, Buddhisten oder Jainas waren. Der Begriff entwickelte aber eine beträchtliche Eigendynamik und wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts unter Englischsprachigen zur Eigenbezeichnung, bald auch zur Identität und zeigte mit der Entwicklung der Hindutva sogar Ansätze einer Ideologisierung. Abweichend vom oben gesagten definiert die indische Verfassung den Hinduismus jedoch so, dass er auch den Jainismus, Buddhismus und Sikhismus umfasst.
Der Hinduismus ist deshalb eine Religion, die aus verschiedenen Richtungen mit recht unterschiedlichen Schulen und Ansichten besteht. Es gibt kein gemeinsames für alle gleichermaßen gültiges Glaubensbekenntnis. Nur einzelne Richtungen gehen auf einen bestimmten Begründer zurück. Da es sich beim Hinduismus um unterschiedliche religiöse Traditionen handelt, gibt es auch keine zentrale Institution, die Autorität für alle Hindus hätte. Die Lehren über spirituelle Belange und sogar die Gottesvorstellungen sind in den einzelnen Strömungen sehr verschieden, selbst die Ansichten über Leben, Tod und Erlösung (Moksha) stimmen nicht überein. Die meisten Gläubigen jedoch gehen davon aus, dass Leben und Tod ein sich ständig wiederholender Kreislauf (Samsara) sind, sie glauben an die Reinkarnation. Für den persönlichen Glauben haben religiöse Lehrer (Gurus) oft einen großen Stellenwert. Trotz aller Unterschiede können Hindus der verschiedenen Richtungen weitgehend gemeinsam feiern und beten, wenn auch ihre Theologie und Philosophie nicht übereinstimmt. „Einheit in der Vielfalt“ ist eine oft verwendete Redewendung zur Selbstdefinition im modernen Hinduismus.