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>>> Prostest der Katholischen PFARRER-INITIATIVE
APOSTOLISCHES SCHREIBEN
ALS MOTU PROPRIO ERLASSEN
SUMMORUM PONTIFICUM
ÜBER DEN GEBRAUCH DER RÖMISCHEN LITURGIE
AUS DER ZEIT VOR DER REFORM VON 1970
VON PAPST BENEDIKT XVI.
DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die
Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt, „zum
Lob und Ruhm Seines Namens“ und „zum Segen für Seine ganze heilige
Kirche“.
Seit unvordenklicher Zeit wie auch in Zukunft gilt es den Grundsatz zu wahren,
„demzufolge jede Teilkirche mit der Gesamtkirche nicht nur hinsichtlich der
Glaubenslehre und der sakramentalen Zeichen übereinstimmen muss, sondern auch
hinsichtlich der universal von der apostolischen und ununterbrochenen Überlieferung
empfangenen Gebräuche, die einzuhalten sind, nicht nur um Irrtümer zu
vermeiden, sondern auch damit der Glaube unversehrt weitergegeben wird; denn das
Gesetz des Betens (lex orandi) der Kirche entspricht ihrem Gesetz des Glaubens (lex
credendi).“
Unter den Päpsten, die eine solche gebotene Sorge walten ließen, ragt der Name
des heiligen Gregor des Großen heraus; dieser sorgte dafür, dass sowohl der
katholische Glaube als auch die Schätze des Kultes und der Kultur, welche die Römer
der vorangegangenen Jahrhunderte angesammelt hatten, den jungen Völkern Europas
übermittelt wurden. Er ordnete an, dass die in Rom gefeierte Form der heiligen
Liturgie – sowohl des Messopfers als auch des Officium Divinum –
festgestellt und bewahrt werde. Eine außerordentlich große Stütze war sie den
Mönchen und auch den Nonnen, die unter der Regel des heiligen Benedikt dienten
und überall zugleich mit der Verkündigung des Evangeliums durch ihr Leben auch
jenen äußerst heilsamen Satz veranschaulichten, dass „dem Gottesdienst
nichts vorzuziehen“ sei (Kap. 43). Auf solche Weise befruchtete die heilige
Liturgie nach römischem Brauch nicht nur den Glauben und die Frömmigkeit,
sondern auch die Kultur vieler Völker. Es steht fraglos fest, dass die
lateinische Liturgie der Kirche – mit ihren verschiedenen Formen in allen
Jahrhunderten der christlichen Zeit – sehr viele Heilige im geistlichen Leben
angespornt und so viele Völker in der Tugend der Gottesverehrung gestärkt
und deren Frömmigkeit befruchtet hat.
Dass aber die heilige Liturgie diese Aufgabe noch wirksamer erfüllte, darauf
haben verschiedene weitere Päpste im Verlauf der Jahrhunderte besondere
Sorgfalt verwandt; unter ihnen ragt der heilige Pius V. heraus, der mit großem
seelsorglichen Eifer auf Veranlassung des Konzils von Trient den ganzen Kult der
Kirche erneuerte, die Herausgabe verbesserter und „nach der Norm der Väter
reformierter“ liturgischer Bücher besorgte und sie der lateinischen Kirche
zum Gebrauch übergab.
Unter den liturgischen Büchern des römischen Ritus ragt das Römische Messbuch
deutlich heraus; es ist in der Stadt Rom entstanden und hat in den nachfolgenden
Jahrhunderten schrittweise Formen angenommen, die große Ähnlichkeit haben mit
der in den letzten Generationen geltenden.
„Dasselbe Ziel verfolgten die Päpste im Lauf der folgenden Jahrhunderte,
indem sie sich um die Erneuerung oder die Festlegung der liturgischen Riten und
Bücher bemühten und schließlich am Beginn dieses Jahrhunderts eine allgemeine
Reform in Angriff nahmen“. So aber hielten es Unsere Vorgänger Clemens VIII.,
Urban VIII., der heilige Pius X., Benedikt XV., Pius XII. und der selige
Johannes XXIII.
In jüngerer Zeit brachte das Zweite Vatikanische Konzil den Wunsch zum
Ausdruck, wonach mit der gebotenen Achtsamkeit und Ehrfurcht gegenüber dem
Gottesdienst dieser ein weiteres Mal reformiert und den Erfordernissen unserer
Zeit angepasst werden sollte. Von diesem Wunsch geleitet hat Unser Vorgänger
Papst Paul VI. die reformierten und zum Teil erneuerten liturgischen Bücher im
Jahr 1970 für die lateinische Kirche approbiert; überall auf der Erde in eine
Vielzahl von Volkssprachen übersetzt, wurden sie von den Bischöfen sowie von
den Priestern und Gläubigen bereitwillig angenommen. Johannes Paul II.
rekognoszierte die dritte Editio typica des Römischen Messbuchs. So haben die Päpste
daran gearbeitet, dass „dieses ‚liturgische Gebäude’ […] in seiner Würde
und Harmonie neu“ erstrahlte.
Andererseits hingen in manchen Gegenden durchaus nicht wenige Gläubige den früheren
liturgischen Formen, die ihre Kultur und ihren Geist so grundlegend geprägt
hatten, mit derart großer Liebe und Empfindung an und tun dies weiterhin, dass
Papst Johannes Paul II., geleitet von der Hirtensorge für diese Gläubigen, im
Jahr 1984 mit dem besonderen Indult „Quattuor abhinc annos“, das die
Kongregation für den Gottesdienst entworfen hatte, die Möglichkeit zum
Gebrauch des Römischen Messbuchs zugestand, das von Johannes XXIII. im Jahr
1962 herausgegebenen worden war; im Jahr 1988 forderte Johannes Paul II. indes
die Bischöfe mit dem als Motu Proprio erlassenen Apostolischen Schreiben
„Ecclesia Dei“ auf, eine solche Möglichkeit weitherzig und großzügig zum
Wohl aller Gläubigen, die darum bitten, einzuräumen.
Nachdem die inständigen Bitten dieser Gläubigen schon von Unserem Vorgänger
Johannes Paul II. über längere Zeit hin abgewogen und auch von Unseren Vätern
Kardinälen in dem am 23. März 2006 abgehaltenen Konsistorium gehört worden
sind, nachdem alles reiflich abgewogen worden ist, nach Anrufung des Heiligen
Geistes und fest vertrauend auf die Hilfe Gottes, BESCHLIESSEN WIR mit
dem vorliegenden Apostolischen Schreiben folgendes:
Art. 1. Das von Paul VI. promulgierte Römische Messbuch ist die ordentliche
Ausdrucksform der „Lex orandi“ der katholischen Kirche des lateinischen
Ritus. Das vom hl. Pius V. promulgierte und vom sel. Johannes XXIII. neu
herausgegebene Römische Messbuch hat hingegen als außerordentliche
Ausdrucksform derselben „Lex orandi“ der Kirche zu gelten, und aufgrund
seines verehrungswürdigen und alten Gebrauchs soll es sich der gebotenen Ehre
erfreuen. Diese zwei Ausdrucksformen der „Lex orandi“ der Kirche werden aber
keineswegs zu einer Spaltung der „Lex credendi“ der Kirche führen; denn sie
sind zwei Anwendungsformen des einen Römischen Ritus.
Demgemäß ist es erlaubt, das Messopfer nach der vom sel. Johannes XXIII.
promulgierten und niemals abgeschafften Editio typica des Römischen Messbuchs
als außerordentliche Form der Liturgie der Kirche zu feiern. Die von den
vorangegangenen Dokumenten „Quattuor abhinc annos“ und „Ecclesia Dei“ für
den Gebrauch dieses Messbuchs aufgestellten Bedingungen aber werden wie folgt
ersetzt:
Art. 2. In Messen, die ohne Volk gefeiert werden, kann jeder katholische
Priester des lateinischen Ritus – sei er Weltpriester oder Ordenspriester –
entweder das vom seligen Papst Johannes XXIII. im Jahr 1962 herausgegebene Römische
Messbuch gebrauchen oder das von Papst Paul VI. im Jahr 1970 promulgierte, und
zwar an jedem Tag mit Ausnahme des Triduum Sacrum. Für eine solche Feier nach
dem einen oder dem anderen Messbuch benötigt der Priester keine Erlaubnis,
weder vom Apostolischen Stuhl noch von seinem Ordinarius.
Art. 3. Wenn Gemeinschaften der Institute des geweihten Lebens und der
Gesellschaften des apostolischen Lebens – seien sie päpstlichen oder diözesanen
Rechts – es wünschen, bei der Konvents- bzw. „Kommunitäts“-Messe im
eigenen Oratorium die Feier der heiligen Messe nach der Ausgabe des Römischen
Messbuchs zu halten, die im Jahr 1962 promulgiert wurde, ist ihnen dies erlaubt.
Wenn eine einzelne Gemeinschaft oder ein ganzes Institut bzw. eine ganze
Gesellschaft solche Feiern oft, auf Dauer oder ständig begehen will, ist es
Sache der höheren Oberen, nach der Norm des Rechts und gemäß der Gesetze und
Partikularstatuten zu entscheiden.
Art. 4. Zu den Feiern der heiligen Messe, von denen oben in Art. 2 gehandelt
wurde, können entsprechend dem Recht auch Christgläubige zugelassen werden,
die aus eigenem Antrieb darum bitten.
Art. 5 § 1. In Pfarreien, wo eine Gruppe von Gläubigen, die der früheren
Liturgie anhängen, dauerhaft existiert, hat der Pfarrer deren Bitten, die
heilige Messe nach dem im Jahr 1962 herausgegebenen Römischen Messbuch zu
feiern, bereitwillig aufzunehmen. Er selbst hat darauf zu achten, dass das Wohl
dieser Gläubigen harmonisch in Einklang gebracht wird mit der
ordentlichen Hirtensorge für die Pfarrei, unter der Leitung des Bischofs nach
der Norm des Canon 392, wobei Zwietracht zu vermeiden und die Einheit der ganzen
Kirche zu fördern ist.
§ 2. Die Feier nach dem Messbuch des sel. Johannes XXIII. kann an den Werktagen
stattfinden; an Sonntagen und Festen kann indes ebenfalls eine Feier
dieser Art stattfinden.
§ 3. Gläubigen oder Priestern, die darum bitten, hat der Pfarrer auch zu
besonderen Gelegenheiten Feiern in dieser außerordentlichen Form zu gestatten,
so z.B. bei der Trauung, bei der Begräbnisfeier oder bei situationsbedingten
Feiern, wie etwa Wallfahrten.
§ 4. Priester, die das Messbuch des sel. Johannes XXIII. gebrauchen, müssen
geeignet und dürfen nicht von Rechts wegen gehindert sein.
§ 5. In Kirchen, die weder Pfarr- noch Konventskirchen sind, ist es Sache des
Kirchenrektors, eine Erlaubnis bezüglich des oben Genannten zu erteilen.
Art. 6. In Messen, die nach dem Messbuch des sel. Johannes XXIII. zusammen mit
dem Volk gefeiert werden, können die Lesungen auch in der Volkssprache verkündet
werden, unter Gebrauch der vom Apostolischen Stuhl rekognoszierten Ausgaben.
Art. 7. Wo irgendeine Gruppe von Laien durch den Pfarrer nicht erhalten sollte,
worum sie nach Art. 5 § 1 bittet, hat sie den Diözesanbischof davon in
Kenntnis zu setzen. Der Bischof wird nachdrücklich ersucht, ihrem Wunsch zu
entsprechen. Wenn er für eine Feier dieser Art nicht sorgen kann, ist die Sache
der Päpstlichen Kommission „Ecclesia Dei“ mitzuteilen.
Art. 8. Ein Bischof, der für Bitten dieser Art seitens der christgläubigen
Laien Sorge tragen möchte, aber aus verschiedenen Gründen daran gehindert
wird, kann die Sache der Päpstlichen Kommission „Ecclesia Dei“ berichten,
die ihm Rat und Hilfe zu geben hat.
Art. 9 § 1. Der Pfarrer kann – nachdem er alles wohl abgewogen hat – auch
die Erlaubnis geben, dass bei der Spendung der Sakramente der Taufe, der Ehe,
der Buße und der Krankensalbung das ältere Rituale verwendet wird, wenn das
Heil der Seelen dies nahelegt.
§ 2. Den Bischöfen ist die Vollmacht gegeben, das Sakrament der Firmung nach
dem alten Pontificale Romanum zu feiern, wenn das Heil der Seelen dies nahelegt.
§ 3. Die geweihten Kleriker haben das Recht, auch das Römische Brevier zu
gebrauchen, das vom sel. Johannes XXIII. im Jahr 1962 promulgiert wurde.
Art. 10. Der Ortsordinarius hat das Recht, wenn er es für ratsam hält, eine
Personalpfarrei nach Norm des Canon 518 für die Feiern nach der älteren Form
des römischen Ritus zu errichten oder einen Rektor bzw. Kaplan zu ernennen,
entsprechend dem Recht.
Art. 11. Die Päpstliche Kommission „Ecclesia Dei“, die von Johannes Paul
II. im Jahr 1988 errichtet wurde, fährt fort mit der Erfüllung ihrer Aufgabe.
Diese Kommission soll die Form, die Amtsaufgaben und die Handlungsnormen
erhalten, mit denen der Papst sie ausstatten will.
Art. 12. Dieselbe Kommission wird über die Vollmachten hinaus, derer sie sich
bereits erfreut, die Autorität des Heiligen Stuhles ausüben, indem sie über
die Beachtung und Anwendung dieser Anordnungen wacht.
Alles aber, was von Uns durch dieses als Motu Proprio erlassene
Apostolische Schreiben beschlossen wurde, ist – so bestimmen Wir – gültig
und rechtskräftig und vom 14. September dieses Jahres, dem Fest der Kreuzerhöhung,
an zu befolgen, ungeachtet jeder anderen gegenteiligen Anordnung.
Gegeben zu Rom, bei Sankt Peter, am 7. Juli, im Jahr des Herrn 2007, dem dritten
Jahr Unseres Pontifikats.
Nichtapprobierte Arbeitsübersetzung - zur Verfügung gestellt von der Deutschen
Bischofskonferenz.
****
LITTERAE APOSTOLICAE
MOTU PROPRIO DATAE
BENEDICTUS XVI
Summorum Pontificum cura ad hoc tempus usque semper fuit, ut Christi Ecclesia
Divinae Maiestati cultum dignum offerret, «ad laudem et gloriam nominis Sui»
et «ad utilitatem totius Ecclesiae Suae sanctae».
Ab immemorabili tempore sicut etiam in futurum, principium servandum est «iuxta
quod unaquaeque Ecclesia particularis concordare debet cum universali Ecclesia
non solum quoad fidei doctrinam et signa sacramentalia, sed etiam quoad usus
universaliter acceptos ab apostolica et continua traditione, qui servandi sunt
non solum ut errores vitentur, verum etiam ad fidei integritatem tradendam, quia
Ecclesiae lex orandi eius legi credendi respondet».
Inter Pontífices qui talem debitam curam adhibuerunt, nomen excellit sancti
Gregorii Magni, qui tam fidem catholicam quam thesauros cultus ac culturae a
Romanis in saeculis praecedentibus cumulatos novis Europae populis
transmittendos curavit. Sacrae Liturgiae tam Missae Sacrificii quam Officii
Divini formam, uti in Urbe celebrabatur, definiri conservarique iussit. Monachos
quoque et moniales maxime fovit, qui sub Regula sancti Benedicti militantes,
ubique simul cum Evangelii annuntiatione illam quoque saluberrimam Regulae
sententiam vita sua illustrarunt, «ut operi Dei nihil praeponatur» (cap. 43).
Tali modo sacra liturgia secundum morem Romanum non solum fidem et pietatem sed
et culturam multarum gentium fecundavit. Constat utique liturgiam latinam variis
suis formis Ecclesiae in omnibus aetatis christianae saeculis permultos Sanctos
in vita spirituali stimulasse atque tot populos in religionis virtute roborasse
ac eorundem pietatem fecundasse.
Ut autem Sacra Liturgia hoc munus efficacius expleret, plures alii Romani
Pontifices decursu saeculorum peculiarem sollicitudinem impenderunt, inter quos
eminet Sanctus Pius V, qui magno cum studio pastorali, Concilio Tridentino
exhortante, totum Ecclesiae cultum innovavit, librorum liturgicorum emendatorum
et «ad normam Patrum instauratorum» editionem curavit eosque Ecclesiae latinae
usui dedit.
Inter Ritus romani libros liturgicos patet eminere Missale Romanum, quod
in romana urbe succrevit, atque succedentibus saeculis gradatim formas assumpsit,
quae cum illa in generationibus recentioribus vigente magnam habent
similitudinem.
«Quod idem omnino propositum tempore progrediente Pontifices
Romani sunt persecuti, cum novas ad aetates accommodaverunt aut ritus librosque
liturgicos determinaverunt, ac deinde cum ineunte hoc nostro saeculo ampliorem
iam complexi sunt redintegrationem». Sic vero egerunt Decessores nostri Clemens
VIII, Urbanus VIII, sanctus Pius X, Benedictus XV, Pius XII et beatus Ioannes
XXIII.
Recentioribus autem temporibus, Concilium Vaticanum II desiderium expressit, ut
debita observantia et reverentia erga cultum divinum denuo instauraretur ac
necessitatibus nostrae aetatis aptaretur. Quo desiderio motus, Decessor noster
Summus Pontifex Paulus VI libros liturgicos instauratos et partim innovatos anno
1970 Ecclesiae latinae approbavit; qui ubique terrarum permultas in linguas
vulgares conversi, ab Episcopis atque a sacerdotibus et fidelibus libenter
recepti sunt. Ioannes Paulus II, tertiam editionem typicam Missalis Romani
recognovit. Sic Romani Pontifices operati sunt ut «hoc quasi aedificium
liturgicum [...] rursus, dignitate splendidum et concinnitate» appareret.
Aliquibus autem in regionibus haud pauci fideles antecedentibus formis
liturgicis, quae eorum culturam et spiritum tam profunde imbuerant, tanto amore
et affectu adhaeserunt et adhaerere pergunt, ut Summus Pontifex Ioannes Paulus
II, horum fidelium pastorali cura motus, anno 1984 speciali Indulto “Quattuor
abhinc annos”, a Congregatione pro Cultu Divino exarato, facultatem concessit
utendi Missali Romano a Ioanne XXIII anno 1962 edito; anno autem 1988 Ioannes
Paulus II iterum, litteris Apostolicis “Ecclesia Dei” Motu proprio datis,
Episcopos exhortatus est ut talem facultatem late et generose in favorem omnium
fidelium id petentium adhiberent.
Instantibus precibus horum fidelium iam a Praedecessore Nostro Ioanne Paulo II
diu perpensis, auditis etiam a Nobis Patribus Cardinalibus in Concistorio die
XXIII mensis martii anni 2006 habito, omnibus mature perpensis, invocato Spiritu
Sancto et Dei freti auxilio, praesentibus Litteris Apostolicis DECERNIMUS quae
sequuntur:
Art. 1. Missale Romanum a Paulo VI promulgatum ordinaria expressio “Legis
orandi” Ecclesiae catholicae ritus latini est. Missale autem Romanum a S. Pio
V promulgatum et a B. Ioanne XXIII denuo editum habeatur uti extraordinaria
expressio eiusdem “Legis orandi” Ecclesiae et ob venerabilem et antiquum
eius usum debito gaudeat honore. Hae duae expressiones “legis orandi”
Ecclesiae, minime vero inducent in divisionem “legis credendi” Ecclesiae;
sunt enim duo usus unici ritus romani.
Proinde Missae Sacrificium, iuxta editionem typicam Missalis Romani a B. Ioanne
XXIII anno 1962 promulgatam et numquam abrogatam, uti formam
extraordinariam Liturgiae Ecclesiae, celebrare licet. Conditiones vero a
documentis antecedentibus “Quattuor abhinc annos” et “Ecclesia Dei” pro
usu huius Missalis statutae, substituuntur ut sequitur:
Art. 2. In Missis sine populo celebratis, quilibet sacerdos catholicus
ritus latini, sive saecularis sive religiosus, uti potest aut Missali Romano a
beato Papa Ioanne XXIII anno 1962 edito, aut Missali Romano a Summo Pontifice
Paulo VI anno 1970 promulgato, et quidem qualibet die, excepto Triduo Sacro. Ad
talem celebrationem secundum unum alterumve Missale, sacerdos nulla eget
licentia, nec Sedis Apostolicae nec Ordinarii sui.
Art. 3. Si communitates Institutorum vitae consecratae atque Societatum vitae
apostolicae iuris sive pontificii sive dioecesani quae in celebratione
conventuali seu “communitatis” in oratoriis propriis celebrationem sanctae
Missae iuxta editionem Missalis Romani anno 1962 promulgatam habere cupiunt, id
eis licet. Si singula communitas aut totum Institutum vel Societas tales
celebrationes saepe vel plerumque vel permanenter perficere vult, res a
Superioribus maioribus ad normam iuris et secundum leges et statuta particularia
decernatur.
Art. 4. Ad celebrationes sanctae Missae de quibus supra in art. 2 admitti
possunt, servatis de iure servandis, etiam christifideles qui sua sponte id
petunt.
Art. 5, § 1. In paroeciis, ubi coetus fidelium traditioni liturgicae
antecedenti adhaerentium continenter exsistit, parochus eorum petitiones ad
celebrandam sanctam Missam iuxta ritum Missalis Romani anno 1962 editi, libenter
suscipiat. Ipse videat ut harmonice concordetur bonum horum fidelium cum
ordinaria paroeciae pastorali cura, sub Episcopi regimine ad normam canonis 392,
discordiam vitando et totius Ecclesiae unitatem fovendo.
§ 2. Celebratio secundum Missale B. Ioannis XXIII locum habere potest diebus
ferialibus; dominicis autem et festis una etiam celebratio huiusmodi fieri
potest.
§ 3. Fidelibus seu sacerdotibus id petentibus, parochus celebrationes, hac in
forma extraordinaria, permittat etiam in adiunctis peculiaribus, uti sunt
matrimonia, exsequiae aut celebrationes occasionales, verbi gratia
peregrinationes.
§ 4. Sacerdotes Missali B. Ioannis XXIII utentes, idonei esse debent ac iure
non impediti.
§ 5. In ecclesiis, quae non sunt nec paroeciales nec conventuales, Rectoris
ecclesiae est concedere licentiam de qua supra.
Art. 6. In Missis iuxta Missale B. Ioannis XXIII celebratis cum populo,
Lectiones proclamari possunt etiam lingua vernacula, utendo editionibus ab
Apostolica Sede recognitis.
Art. 7. Ubi aliquis coetus fidelium laicorum, de quo in art. 5 § 1 petita a
parocho non obtinuerit, de re certiorem faciat Episcopum dioecesanum.
Episcopus enixe rogatur ut eorum optatum exaudiat. Si ille ad huiusmodi
celebrationem providere non potest res ad Pontificiam Commissionem “Ecclesia
Dei” referatur.
Art. 8. Episcopus, qui vult providere huiusmodi petitionibus christifidelium
laicorum, sed ob varias causas impeditur, rem Pontificiae Commissioni
“Ecclesia Dei” committere potest, quae ei consilium et auxilium dabit.
Art. 9, § 1. Parochus item, omnibus bene perpensis, licentiam concedere
potest utendi rituali antiquiore in administrandis sacramentis Baptismatis,
Matrimonii, Poenitentiae et Unctionis Infirmorum, bono animarum id suadente.
§ 2. Ordinariis autem facultas conceditur celebrandi Confirmationis sacramentum
utendo Pontificali Romano antiquo, bono animarum id suadente.
§ 3. Fas est clericis in sacris constitutis uti etiam Breviario Romano a B.
Ioanne XXIII anno 1962 promulgato.
Art 10. Fas est Ordinario loci, si opportunum iudicaverit, paroeciam personalem
ad normam canonis 518 pro celebrationibus iuxta formam antiquiorem ritus romani
erigere aut rectorem vel cappellanum nominare, servatis de iure servandis.
Art. 11. Pontificia Commissio “Ecclesia Dei” a Ioanne Paulo II anno 1988
erecta, munus suum adimplere pergit.
Quae Commissio formam, officia et normas agendi habeat, quae Romanus Pontifex
ipsi attribuere voluerit.
Art. 12. Eadem Commissio, ultra facultates quibus iam gaudet, auctoritatem
Sanctae Sedis exercebit, vigilando de observantia et applicatione harum
dispositionum.
Quaecumque vero a Nobis hisce Litteris Apostolicis Motu proprio datis decreta
sunt, ea omnia firma ac rata esse et a die decima quarta Septembris huius anni,
in festo Exaltationis Sanctae Crucis, servari iubemus, contrariis quibuslibet
rebus non obstantibus.
Datum Romae, apud Sanctum Petrum, die septima mensis Iulii, anno Domini MMVII,
Pontificatus Nostri tertio.
***
1 Institutio generalis Missalis Romani, Editio tertia, 2002, 3972 Ioannes
Paulus Pp. II, Litt. ap. Vicesimus quintus annus (4 Decembris 1988), 3: AAS
81 (1989), 899.
3 Ibid.
4 S. Pius Pp. X, Litt. Ap. Motu proprio datae Abhinc duos annos (23
Octobris 1913): AAS 5 (1913), 449-450; cfr Ioannes Paulus II, Litt. ap. Vicesimus
quintus annus (4 Decembris 1988), 3: AAS 81 (1989), 899.
5 Cfr Ioannes Paulus Pp. II, Litt. ap. Motu proprio datae Ecclesia Dei (2
iulii 1988), 6: AAS 80 (1988), 1498.
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