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Für heftige Erregung sorgt derzeit ein papstkritischer Protestsong des evangelischen Pfarrers und Liedermachers Clemens Bittlinger. Vor kurzem konnte sein Konzert in Rimbach (Odenwald) nach Drohungen aus einer »extrem-konservativ-katholischen Ecke« (so Bittlinger gegenüber idea) nur »unter Polizeischutz« stattfinden.
Bekannt geworden ist der fromme Barde bisher mit friedlichen Songs wie »Aufstehn, aufeinander zugehn« oder »Sei behütet«, aber auch mit Auftragsarbeiten für den Kirchentag (»Auf dem Weg der Gerechtigkeit« - 1997, »Ihr seid das Salz« - 1999) oder das Jahr der Bibel (»Suchen und Finden« - 2003). ...
Mit seinem neuen papstkritischen Song »Mensch, Benedikt« hatte Bittlinger ausgerechnet auf dem Katholikentag in Osnabrück im Mai 2008 großen Erfolg: nach der Erstaufführung bei einer Veranstaltung mit Pater Anselm Grün habe es »standing ovations« der »Geschwister aus dem katholischen Bereich« gegeben, so Bittlinger im Interview mit dem Magazin »sound7.de«.
Inspiriert zum Texten habe ihn gleichermaßen die Lektüre der »Antworten auf Fragen zu einigen Aspekten bezüglicher der Lehre über die Kirche« (ein Schreiben der Glaubenskongregation vom 29. Juni 2007, das den protestantischen »kirchlichen Gemeinschaften« erneut bestätigte, nicht »Kirchen im eigentlichen Sinn« zu sein) und der Song »Mr. President« der Sängerin Pink.
Der Nachrichtendienst kath.net griff den Liedermacher mit der Meldung »Papst-Bashing am Deutschen Katholikentag« an, er liefere »inhaltlich nichts Neues« und habe mit dem Song »sein eigenes Kirchenbild demaskiert«. Feinsinnig folgte am Ende des Artikels der Link »Kontakt Clemens Bittlinger« - für alle, die dem bösen Protestanten eine »correctio fraterna« erteilen wollen.
Die nächste Eskalationsstufe nimmt die Story nun mit dem Auftrittsverbot für Bittlinger in der (katholischen) Dieburger Kirche Peter und Paul. Offizielle Begründung des Bischöflichen Ordinariats in Mainz: man habe nicht gewusst, dass im Rahmen des interkulturellen Konzertes, bei dem Bittlinger am 4. Oktober 2008 gemeinsam mit dem muslimischen Lyriker Gerhard Abdulqadir einen musikalischen Dialog zwischen Christentum und Islam versuchen wollte, auch Koran-Zitate vorgetragen werden sollten …
Quelle: Thomas Wystrach, Referent der Leserinitiative Publik e.V.
Mensch Benedikt, ich würde gerne ein paar Schritte mit dir gehen,
denn ich hätte zwei, drei Fragen und kann vieles nicht verstehn:
Du bist Chef einer der Kirchen, du gehörst zum Christentum,
nun ich frag mich was hat folgendes mit Christus denn zu tun? (…)
Warum schmähst du andre Christen? Warum suchst du offen Streit
und sagst: »Ihr seid keine Kirche, weil ihr fehlerhaft seid?«
Wer im Glashaus wirft mit Steinen endet schnell im Scherbenmeer
und auch viele Katholiken decken diesen Stil nicht mehr...
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