Sie sind hier: Themen
Zurück zu: Startseite
Allgemein:
Sitemap
NEWSletter
LINK-Hinweis
Disclaimer
Datenschutzerklärung
Impressum
Kontakt
Über uns
Das südlich von Bagdad gelegene Grab des Propheten Ezechiel soll mit einer Moschee überbaut werden. Dabei sollen sämtliche hebräische Inschriften und ein Thora-Schrein entfernt werden. Als offizieller Grund für die Baumaßnahmen werde der renovierungsbedürftige Zustand der Pilgerstätte angegeben. Im Hintergrund stünden jedoch eindeutig antijüdische Interessen, teilte die Organisation „Gerechtigkeit für die Juden in arabischen Ländern“ mit. Es sei Teil eines umfassenden Planes der irakischen Machthaber, sämtliche Spuren jüdischer Verbindungen zum Land auszulöschen.
Auch als Muslime im 14. Jahrhundert in unmittelbarer Nachbarschaft ein Minarett errichteten, blieb der jüdische Charakter der Grabanlage erhalten. Jetzt wollen islamische Führer offensichtlich durchsetzen, dass sämtliche Beweise vernichtet werden, dass Juden jemals im Irak lebten. Der „Jerusalem Post“ zufolge wurden einige Inschriften des Hesekiel-Grabes schon zerstört. Auch die Gräber der Propheten Esra, Nehemia, Nahum, Jona und Daniel befinden sich im Irak.
Juden gibt es im Gebiet des heutigen Irak seit dem 6. Jahrhundert vor Christus, als Teile des Volkes Israels in das babylonische Exil verschleppt wurden. Unter ihnen war der Prophet Hesekiel, der unter anderem das Kommen eines Messias ankündigte. Nicht alle Juden kehrten später nach Israel zurück. Die jüdische Bevölkerung spielte im öffentlichen Leben eine bedeutende wirtschaftliche, kulturelle und politische Rolle. Muslime gibt es im Irak erst seit dem Jahr 636. 1948 lebten 135.000 Juden im Land, davon allein in Bagdad 77.000. Nachdem die Regierung den Zionismus am 19. Juli 1948 zum Kapitalverbrechen erklärte, verließen bis 1952 etwa 95 Prozent der irakischen Juden ihre Heimat. Die 6.000 Verbliebenen mussten wirtschaftliche Beschränkungen hinnehmen. Das gesamte Gemeindeeigentum wurde beschlagnahmt. In den kommenden Jahrzehnten verließen weitere Juden das Land. 1968 lebten 2.500 Juden im Irak, 1976 waren es 400 und 2001 nur noch 100. Am 25. Juli 2003 wurden sechs der letzten 34 Juden aus Bagdad nach Israel ausgeflogen.
Quellen: idea, kipa & Radio Vatikan (Januar 2010)
Gehe zu: Jahreslosung 2010 - Losungen Beten und Spenden für die Menschen auf Haiti