Sie sind hier: Themen
Zurück zu: Startseite
Allgemein:
Sitemap
NEWSletter
LINK-Hinweis
Disclaimer
Datenschutzerklärung
Impressum
Kontakt
Über uns
In Frankfurt am Main wurde ein bemerkenswerter archäologischer Fund gemacht, der die Geschichte des Christentums in Europa neu beleuchtet. Bei Ausgrabungen im ehemaligen römischen Stadtgebiet von Nida, heute Frankfurt-Heddernheim, entdeckten Archäologen ein Silberamulett mit einer lateinischen Inschrift, die auf die Zeit zwischen 230 und 270 n. Chr. datiert wird. Dieser Fund stellt das bislang älteste bekannte christliche Zeugnis nördlich der Alpen dar und deutet darauf hin, dass bereits in dieser frühen Phase des Römischen Reiches Christen in der Region lebten.
Das Amulett, eine kleine Silberkapsel von etwa 3,5 cm Länge, enthielt eine dünne Silberfolie mit einer 18-zeiligen Gravur. Die Inschrift beginnt mit der Anrufung des heiligen Titus und enthält das Trishagion „Heilig, heilig, heilig!“. Sie bezieht sich mehrfach auf Jesus Christus als Sohn Gottes und zitiert Passagen aus dem Philipperbrief (Philipper 2,10–11). Die Übersetzung der Inschrift lautet:
„Im Namen des heiligen Titus.
Heilig, heilig, heilig!
Im Namen Jesus Christi, Gottes Sohn!
Der Herr der Welt
widersetzt sich nach Kräften
allen Anfällen.
Der Gott gewährt dem Wohlbefinden
Eintritt.
Dieses Rettungsmittel schütze
den Menschen, der sich
hingibt dem Willen
des Herrn Jesus Christus, Gottes Sohn,
da sich ja vor Jesus Christus
alle Knie beugen: die Himmlischen,
die Irdischen und
die Unterirdischen, und jede Zunge
bekenne sich.“
Die Entdeckung dieses Amuletts ist von großer Bedeutung für die Theologie und die Geschichte des frühen Christentums. Sie zeigt, dass christliche Glaubensinhalte und liturgische Formeln bereits im 3. Jahrhundert in den nördlichen Provinzen des Römischen Reiches verbreitet waren. Zudem liefert die Inschrift einen der frühesten Belege für die Verwendung des Trishagion in der christlichen Liturgie. Dieser Fund erweitert unser Verständnis über die frühe Ausbreitung des Christentums und legt nahe, dass christliche Gemeinden in der Region Frankfurt früher existierten als bisher angenommen.
Quellen und weitere Informationen:
• DER SPIEGEL: Archäologen haben ältestes christliches Zeugnis nördlich der Alpen entdeckt
• Frankfurter Allgemeine Zeitung: „Frankfurter Silberinschrift“ datiert Geschichte des Christentums neuhttps://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/frankfurter-silberinschrift-datiert-geschichte-des-christentums-neu-110167844.html
• New York Post: Asia Grace,Ancient engraved amulet could ‘turn back history’ of Christianity, experts claimhttps://nypost.com/2024/12/16/science/ancient-inscription-is-new-evidence-of-early-christianity
Gehe zu: 100 Fragen zum Jahreswechsel