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Die Wahl des lateinamerikanischen Jesuiten Jorge Mario Bergoglio aus Argentinien zum Papst Franziskus wäre noch vor 30 Jahren völlig undenkbar gewesen. Mit dieser Wahl macht die römisch-katholische Kirche einen großen und wichtigen Schritt heraus aus ihrem Gravitationszentrum, weg von Europa und hin zu einem Kontinent, auf dem die meisten Katholiken leben, - und wo die Herausforderungen an die Kirche völlig andere sind als jene in Europa.
Mit der Wahl von Jorge Bergoglio haben die Kardinäle ein Signal an die Kirche gesandt, wie Katholiken in der Welt leben sollen. Bergoglio ist als guter Verwalter bekannt, als "Kardinal der Armen": Er lebt ganz einfach in einer kleinen Wohnung und fährt mit dem Bus. Er ist bekannt für sein Engagement hinsichtlich sozialer Gerechtigkeit und der Sache der Armen. Wenn er nur irgendwie wie sein Namenspatron sein sollte, dann ist diese Wahl tatsächlich eine gute Neuigkeit.
Kardinal Bergoglio ist eine konventionelle Wahl, ein theologisch Konservativer mit italienischen Wurzeln, der uneingeschränkt die Position des Vatikans vertritt, wenn es um Abtreibung, Homo-Ehe, Frauen als Priester und andere wichtige Themen der Zeit geht, - auch die Kirchen der Reformation spielten in seinem Leben bisher keine große Rolle. Man darf gespannt sein, wie er sein Amt gestalten wird, - auch hinsichtlich der Ökumene.
Wir wünschen ihm viel Kraft und Gottes Segen für sein Amt und seinen Weg als Papst in den Fußstapfen des Franz von Assisi!
Pfr. Otto W. Ziegelmeier
Team von theology.de