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"Kaum je habe ich einen anderen Menschen gefunden, in dem Güte und Sehnsucht
nach Schönheit so ideal vereinigt sind wie bei Albert Schweitzer."
Auszug aus Albert Einsteins Beitrag für den Geburtstags-Sammelband zum 80. Geburtstag Albert Schweitzers, 1954
Albert Schweitzer: "Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich ... Man wird auch kein Auto, wenn man in einer Garage steht ..."
Kurzbiographie:
Prof. Dr. Albert Schweitzer (* 14. Januar 1875 in Kaysersberg im Oberelsass, Deutsches Reich; † 4. September 1965 in
Lambaréné, Gabun) war ein deutscher-französischer Arzt, Theologe, Musiker und Philosoph.
1875 14. Januar Geburt in Kaysersberg im Oberelsass
Anfangs Juli Umzug der Familie Schweitzer nach Günsbach
1893 Studium der Theologie und der Philosophie, dazu
Musiktheorie
1898 1. theologisches Examen, Musikunterricht bei Charles Marie Widor
1899 Doktor der Philosophie
1900 Doktor der Theologie
1902 Professor der Theologie in Strassburg
1903 Direktor des Stifts St. Thomas
1905 Beginn des Medizinstudiums
1912 Heirat mit Helene Bresslau
1913 Doktor der Medizin. Ausreise nach Lambarene
1914 Internierung in Lambarene
1915 Er findet den Ausdruck "Ehrfurcht vor dem Leben"
1918 Rückkehr ins Elsass
1924 Rückkehr nach Lambarene
1927 Verlegung des Spitals
1928 Goethe-Preis der Stadt Frankfurt a. M.
1949 Reise nach Amerika
1953 Friedens-Nobelpreis für 1952
1965 4. September: Tod in Lambarene (Gabun)
Albert Schweitzer studierte in Straßburg Theologie und Philosophie. Daneben studierte er in Paris bei Charles-Marie Widor Orgel und war Mitglied der
Wilhelminata - Studentenverbindung.
1899 wurde er promoviert im Fach Philosophie mit einer Dissertation über "die Religionsphilosophie Kants von der Kritik der reinen Vernunft bis zur Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft". 1901 folgt die theologische Dissertation "Kritische Darstellung unterschiedlicher neuerer historischer Abendmahlsauffassungen" (Erstauflage 1906) - die in der zweiten Fassung den weitaus bekannteren Titel "Geschichte der Leben-Jesu-Forschung" (Tübingen 1913) trägt.
Nach seinem Studienabschluss wurde er Dozent für Theologie an der Universität Straßburg und Vikar an der Kirche St. Nikolai. Seine Theologie fand unter anderem bei Fritz Buri Nachhall. Schweitzer schrieb 1905 die französische Ausgabe von "Johann Sébastien Bach", die er 1908 auf deutsch neu verfasste.
Mit 30 Jahren beschloss Albert Schweitzer Medizin zu studieren, um im Gabun als Arzt dem Rufe Jesu Christi nachzufolgen und Menschen helfen zu können. Seine medizinische Doktorarbeit "Die psychiatrische Beurteilung Jesu : Darstellung und Kritik" widerlegt analog seiner theologischen Dissertation zeitgenössische Versuche aus dem Bereich der zeitgenössischen Forschung, das Leben Jesu aus psychiatrischer Sicht beleuchten zu können.
1913 gründete er in Französisch-Äquatorialafrika (heute Gabun), an einem von Afrikas Westküste, das Urwaldspital Lambaréné. Als Deutsche wurden er und seine Frau Helene Schweitzer-Bresslau ab 1914 zeitweise von den Franzosen interniert. Diese Zeit nutzte er zur Entwicklung und zum Ausbau seiner Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben. Zentral für diese Ethik ist der Satz:»Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.«
1917 wurde das Ehepaar Schweitzer von Afrika nach Frankreich überführt und in Bordeaux, Garaison und St. Rémy de Provence interniert. 1918 kamen sie ins Elsass zurück, das inzwischen wieder französisch geworden war. Dort nahm Albert Schweitzer wieder die Stelle als Vikar in St. Nicolai an und trat als Assistenzarzt in ein Straßburger Spital ein.
Dank des schwedischen Bischofs Nathan Söderblom konnte Albert Schweitzer ab 1920 in Schweden Vorträge über seine Ethik der "Ehrfurcht vor dem Leben" halten, mittels Orgelkonzerte seine Schulden bezahlen und Geld für die Rückkehr 1924 nach Afrika verdienen, um dort das Urwaldhospital auszubauen.
Bekannt wurde Albert Schweitzer vor allem durch sein Buch "Zwischen Wasser und Urwald", das er in kurzer Zeit 1921 geschrieben hatte. In seiner Rede zum 100. Todestag Johann Wolfgang von Goethes 1932 in Frankfurt am Main warnte Schweitzer vor dem aufkommenden Nationalsozialismus.
In seiner Rede zur Verleihung des Friedensnobelpreises 1951 warnte Schweitzer davor, alle Verbrechen der Weltgeschichte allein nur "den Deutschen" und dem Nationalsozialismus anzulasten und deren Verbrechen als "einzigartig" hinzustellen, vielmehr sei jede Art von Gewalt zu allen Zeiten und bei allen Völkern gleichermaßen zu verurteilen. Albert Schweitzer war ein Gegner von Atomversuchen und atomarer Rüstung und setzte sich daher 1957 und 1958 über Radio Oslo in mehreren Reden dagegen ein. Seine Reden wurden auch in dem Buch Frieden oder Atomkrieg veröffentlicht.
Bis heute ist Albert Schweitzer in Frankreich nicht als einer der großen Söhne des Landes anerkannt, obwohl er im heutigen Frankreich geboren wurde. Hauptgrund dafür ist, dass er sich zeitlebens als Deutscher sah. Jean-Paul Sartre war der Sohn von Schweitzers Kusine Anne-Marie. Sein Großneffe Louis Schweitzer ist Vorstandsvorsitzender des französischen Autokonzerns Renault.
Quellle: Wikipedia
Werke (Auswahl):
1901 Das Abendmahl im Zusammenhang mit dem Leben Jesu
1905 Jean-Sébastien Bach, le musicien-poète
1906 Geschichte der Leben-Jesu-Forschung
1908 Erweiterte Ausgabe des Bach-Buches auf deutsch
1911 Geschichte der paulinischen Forschung
1913 Die psychiatrische Beurteilung Jesu.
Darstellung und Kritik
1921 Zwischen Wasser und Urwald
1923 Verfall und Wiederaufbau der Kultur. - Kulturphilosophie I
1923 Kultur und Ethik. - Kulturphilosophie II
1923 Das Christentum und die Weltreligionen
1924 Aus meiner Kindheit und Jugendzeit
1930 Die Mystik des Apostels Paulus
1931 Aus meinem Leben und Denken
1935 Die Weltanschauung der indischen Denker
1950 Goethe. Vier Reden
1955 Afrikanische Geschichten
1958 Friede oder Atomkrieg
Offizielle Homepage der Internationalen Albert Schweitzer Vereinigung (AISL)
Albert Schweiter: Biographisch- Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. 9. 1995, Sp. 1195-1200
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