Bundesweite Studie bescheinigt Konfirmandenzeit erhebliche Wirksamkeit für die Entwicklung Jugendlicher
Entscheidendes über den christlichen Glauben zu erfahren - das erwarten viele Jugendliche von ihrer Konfirmandenzeit. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie zur Konfirmandenarbeit in Deutschland, die die Universität Tübingen und das Comenius-Institut Münster in Kooperation mit dem Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) erarbeitet haben. So empfinden 60 Prozent der für die Studie befragten 11.000 Konfirmandinnen und Konfirmanden im Rückblick, dass die Konfirmandenzeit ihnen wichtige Grundlagen gegeben hat, um über ihren Glauben entscheiden zu können.
"Mit der vorliegenden Studie gibt die evangelische Kirche Rechenschaft über ein großes Handlungsfeld kirchlicher Bildungsarbeit, das keineswegs nur eine binnenkirchliche Bedeutung hat," erklärte der Vorsitzende des Rates der EKD, Bischof Wolfgang Huber, bei der Vorstellung der Studie am 2. März in Berlin. Huber bekräftigte, dass die Konfirmation in Ost und West für viele Jugendliche ein Weg zur Taufe sei, da ihnen die Konfirmandenzeit Gewissheit im christlichen Glauben gebe.
"Konfirmandenarbeit ist ein Erfolgsmodell, für die Kirche nicht weniger als für die Jugendlichen, für die Familien nicht weniger als für die gesamte Gesellschaft", so Friedrich Schweitzer von der Universität Tübingen bei der Präsentation der Studie in der Evangelischen Akademie zu Berlin. Es sei wichtig zu erfahren und zu dokumentieren, wie religiöse Bildungsprozesse gelingen, so der Ratsvorsitzende Bischof Huber. "Ich sage das ganz bewusst auch vor dem Hintergrund des anstehenden Volksentscheides für eine freie Wahl zwischen Religion und Ethik an den Schulen Berlins. Jeder, der es wissen will und sich um Objektivität bemüht, kann anhand der Studie sehen: Kirchliche Bildungsarbeit steht im Zeichen der Freiheit und nicht der Indoktrination."
Die Autoren der ersten flächendeckenden empirischen Erhebung zu diesem Thema kommen zu dem Schluss, dass die gesellschaftliche Bedeutung dieser Bildungsarbeit vielfach unterschätzt ist. Die Konfirmandenarbeit fördere das ehrenamtliche Engagement und helfe Jugendliche in der Ausbildung von Werten und von ethischer Urteilsfähigkeit. So habe die Konfirmandenzeit erheblichen Einfluss im Blick auf die Entwicklung von Persönlichkeit und sozialer Kompetenz von Jugendlichen.
Rund 250.000 Mädchen und Jungen, also etwa 30 Prozent aller deutschen Jugendlichen, lassen sich jedes Jahr konfirmieren. Neben 11.000 Konfirmandinnen und Konfirmanden wurden auch 1.500 Mitarbeitende und 6.000 Eltern für die Studie befragt. Zwei Drittel der Jugendlichen sind mit ihrer Konfirmandenzeit insgesamt zufrieden.
Unter http://www.konfirmandenarbeit.eu finden sich weitere Informationen zur Studie.
Evangelische Kirche in Deutschland http://www.presseportal.de/meldung/1361817/
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