„Die Taufe ist der entscheidende Zugang zur christlichen Kirche und die prägende Signatur des christlichen Lebens.“ (EKD-Orientierungshilfe, 11). In den vergangenen Jahren haben die Taufe und die Gestaltung der Taufpraxis verstärkt Aufmerksamkeit gewonnen. In der zunehmenden Vielfalt biographischer Situationen – vom Lebensalter der Täuflinge angefangen bis zu den unterschiedlichen familiären Konstellationen – gilt es, jede Taufe ihrem theologischen Sinn nach sorgsam und für die Beteiligten stimmig zu gestalten. Dabei haben sich die Gestaltungsweisen erweitert und intensiviert, man denke an die sich vielerorts eingebürgerten Taufen von Konfirmandinnen und Konfirmanden in der Osternacht oder an die gottesdienstlichen Tauferinnerungsfeiern im Kirchenjahr. In diesen Zusammenhang gehört, dass an immer mehr Orten und in verschiedenen Regionen – auch innerhalb der EKHN − eigene Tauffeste gefeiert werden, die öffentlich wahrgenommen werden und breite Resonanz finden.
Sie entstanden, ohne dass sie förmlich kirchenleitend initiiert worden sind, durch das Engagement vor Ort und in regionalen Projektgruppen. Sie haben keine einheitliche Form ausgebildet, sondern können kontextuell, je nach Gegebenheiten und Anliegen, durchaus unterschiedlich gestaltet sein. Sie verbindet allerdings, dass in ihnen der gemeinschaftliche Festcharakter der Taufe über die Familienfeier hinaus gestärkt wird und die Taufe als außergewöhnliches Ereignis, oft an einem besonderen Ort begangen wird. Die spätmodernen Tauffeste stehen in der Tradition eigenständiger Taufgottesdienste, die Taufe als selbständige liturgische Handlung gestalten. Die neue Praxis wirft eine ganze Reihe von theologisch grundsätzlichen wie gestaltungspraktischen Fragen auf. Sie sollen im Folgenden vor dem Hintergrund der bisherigen Erfahrungen aufgegriffen werden und im Blick auf möglichst konkrete Entscheidungs- und Gestaltungshilfen bedacht werden. Ein wesentliches Anliegen aus kirchlicher Sicht wird dabei sein, Tauffeste so zu gestalten, dass sie die gegenwärtige Praxis bereichern, ohne die Taufe im im Sonntagsgottesdienst und damit auch die Bezüge zur örtlichen Gemeinde zu schwächen. ...."
Quelle und Download Broschüre "Tauffeste feiern - Entscheidungs- und Gestaltungshilfen" (PDF).
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