Adventszeit

Das Wort Advent geht auf das lateinische "adventus" zurück, das übersetzt "Ankunft" heißt und auf die Geburt Christi hinweist. Die Christen bereiten sich in dieser Zeit auf das Geburtsfest Jesu (25. Dezember) vor und denken an die Wiederkunft Christi am Ende der Welt. Die Kirche bezeichnet den Advent daher als eine Zeit "freudiger Erwartung".

Älteste Spuren für die vorweihnachtliche Vorbereitungszeit finden sich in der jungen Kirche in Gallien und Spanien. Damals begann der Advent bereits am Tag nach dem Martinsfest (11. November). Er hatte mit Blick auf die Wiederkunft Christi einen Bußcharakter, so dass während dieser Zeit gefastet wurde. Seit dem 5. Jahrhundert wurde in Rom durch eine eigene Vorbereitungszeit vor allem die Menschwerdung Gottes hervorgehoben. Erst seit 1570 setzte sich der römische Brauch durch, den Advent am vierten Sonntag vor dem Fest zu beginnen. Fest verwurzelt sind in dieser Zeit auch die volkstümlichen Bräuche wie Adventskranz, St. Nikolaus und Barbarazweige.

Die Adventszeit wurde erstmals im 5. Jahrhundert im Gebiet um Ravenna (Italien) gefeiert. Der Sonntag vor Weihnachten wurde der Vorbereitung der Geburt Christi gewidmet. In Rom hielt eine Adventsliturgie im 6. Jahrhundert Einzug. Gregor, der Große, setzte erstmals die Zahl der Adventssonntage auf vier fest - in Mailand feiert man aber noch heute eine sechswöchige Adventszeit. Im 13. Jahrhundert wurde die römische Liturgie durch den Franziskanerorden weit verbreitet. Pius V. schrieb um 1570 die römische Adventsliturgie endgültig für die gesamte Kirche fest.

Beginn der Adventszeit
Die Adventszeit beginnt mit der ersten Vesper des ersten Adventssonntags und endet am Heiligen Abend mit der ersten Vesper von Weihnachten. Die westliche christliche Adventszeit dauert 22 bis 28 Tage und hat immer vier Sonntage, mit Ausnahme der Bistümer, die am Ambrosianischen Ritus festhalten.

Der Grund für die unterschiedliche Länge der Adventszeit liegt in der Tatsache, dass der Beginn an einen Sonntag gebunden ist, das Ende aber einen Monatstag, den 24. bzw. 25. Dezember. Der letzte Adventssonntag ist dabei der Sonntag vor dem 25. Dezember, womit sich als frühestmögliches Datum der 18. und als spätestmögliches der 24. Dezember ergibt. Daraus folgt: die Adventszeit beginnt am Sonntag zwischen dem 27. November und dem 3. Dezember.

Der 1. Adventssonntag ist der viertletzte Sonntag vor dem 25. Dezember, die Adventszeit endet am Weihnachtstag. Früher galt die Adventszeit als Fasten- und Bußzeit, in der nicht getanzt und nicht geheiratet werden durfte.

Die Adventssonntag haben je ihr eigenes liturgisches Gepräge:
* 1. Adventssonntag: "Der kommende Herr" (Matthäus 21,1-9),
* 2. Adventssonntag: "Der kommende Erlöser" (Lukas 21,25-33),
* 3. Adventsonntag: Johannes der Täufer als "Der Vorläufer des Herrn" (Matthäus 11,2-6),
* 4. Adventsonntag: "Die nahende Freude" (Philipper, 4,4-7).

Die Sitte des Adventskranzes ist recht jung, sie geht zurück auf Johann Hinrich Wichern, den Gründer des "Rauhen Hauses" in Hamburg. Er hat im Dezember 1839 seinen Zöglingen an jedem Tag des Advents eine Kerze entzündet und sie auf einen Holzkranz gesteckt; zu Weihnachten erhellte dieser Lichterkranz feierlich den Saal. Damals bestand er aus einem Holzreif, ähnlich einem Wagenrad ohne Speichen, mit einem Durchmesser von etwa zwei Metern. Er trug vier große weiße Kerzen für jeden Adventssonntag und 19 kleine rote für jeden Werktag bis zum Heiligen Abend. Täglich wurde während einer kurzen Andacht - zunächst in der Mittagspause und später als Vigil (Nachtwache) in der Dämmerung - eine neue Kerze angezündet. Dies, so Wichern, "um auf die Ankunft des Herrn" und das nahende Weihnachtsfest hinzuweisen. Besonderes Augenmerk richtete Wichern dabei auch auf das Sinnbild der Kerzen als "Licht in der Finsternis".
"Adressaten" dieses Adventbrauches waren für Johann Hinrich Wichern damals sozial vernachlässigte Jugendliche in Hamburg, die er in der so genannten Rettungsanstalt für verwahrloste Kinder des Rauhen Hauses ("dat ruge hus") betreute. Ausgehend vom Rauhen Haus - die MitarbeiterInnen trugen diesen Brauch auch in ihre eigenen Häuser und Gemeinden - verbreitete sich die Idee des Adventskranzes zuerst im protestantischen Norddeutschland, bald auch im Süden Deutschlands und in den Nachbarländern. Mit den Emigranten gelangte dieser Brauch dann schließlich auch ins ferne Ausland.

Erst mehr als zwanzig Jahre nach seiner "Erfindung", etwa um 1860, wurde der Holzreif dann nicht nur mit Kerzen, sondern zusätzlich mit grünen Tannenzweigen geschmückt. Im Lauf der Zeit wurde aus dem Holzkranz der aus Tannengrün geflochtene Kranz, der nur noch mit vier dicken Kerzen bestückt war, so wie wir ihn heute kennen.

Nach Ansicht von Historikern ist der Brauch, dunkle Winternächte mit Kerzen und immergrünen Zweigen aufzuhellen, heidnischen Ursprungs und älter als das christliche Denken. Die meisten vorweihnachtlichen Bräuche unserer Zeit entstammen aber der jüngeren Geschichte. Neben dem Adventskranz sind z.B. auch der Adventskalender und der Adventsstern "christliche Erfindungen" aus dem 19. Jahrhundert. Dieser Brauch hielt zunächst in evangelischen Familien Einzug, 1925 hing in Köln zum ersten Mal ein Adventskranz in einer katholischen Kirche. Der Brauch verbreitete sich inzwischen weltweit.

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Nachdenkliches zum Advent

Nachdenkliches zum Advent von Pfarrer W. Drühe: Advent – und die Abschaffung Gottes

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