Osterbräuche - Europa & weltweit

 

Osterbräuche in Europa

Osterbräuche weltweit

 

 

 

Osterbräuche in Europa

 

Frankreich

In Frankreich bleiben die Glocken von Gründonnerstag bis Karsamstag im ganzen Lande stumm, um den Tod Jesu zu betrauern. Erst am Ostersonntag läuten die Glocken wieder aus Freude über die Auferstehung Christi. Wenn die Franzosen die Glocken am Ostersonntag hören, umarmen und küssen sie sich.

Man erzählt sich, dass das Glockenläuten nach Rom geht, um den Papst zu besuchen. Bei seiner Rückkehr bringt es dann die Ostereier mit. Diese werden von den Kindern in die Luft geworfen. Das erste, das auf den Boden fällt, verliert. In manchen Gegenden Frankreichs halten die Kinder auch nach einer Kutsche Ausschau, die, gezogen von vier weißen Pferden, gefüllt mit Eiern ist.

 

Schweiz

Sie hat so viele Oster-Traditionen wie Kantone, deshalb hier nur die wichtigsten: Im Westen des Landes tragen "Les Pleureuses" (Klageweiber) am Karfreitag die Marterwerkzeuge Christi und das Schweißtuch der Heiligen Veronika durch die Straßen.

Die Städte hallen von Gebeten und Gesängen wieder. Im Wallis dagegen wird in den Dörfern Brot, Käse und Wein verteilt. Man durfte früher am Karfreitag nur barfuss auf die Straße gehen, um die Erde nicht zu stören. Heutzutage ziehen die Waliser kurz vor Sonnenaufgang am Ostermontag in kleinen Prozessionen auf die nahe gelegenen Hügel. Sie begrüßen die Sonne, Symbol für die Auferstehung Christi, mit einem Tanz. Gelenkige Landsleute machen drei Purzelbäume. In einigen Gegenden versucht man, mit einem Wasserbassin, die Reflexion der tanzenden Sonnenstrahlen einzufangen.

 

In Bern kommen Jung und Alt am Ostersonntag auf dem Kornhausplatz in der Altstadt zum "Eiertütscha" zusammen. In dem Wettstreit werden die Ostereier aneinander geschlagen - das standhafteste gewinnt.

 

 

Spanien

In Spanien geht man am Ostersonntag in die Ostermesse. Dabei tragen die Jungen einfache Palmwedel und die Mädchen mit Süßigkeiten und anderem Zierrat geschmückte Palmwedel. Die Palmwedelträger werden dann vom Priester gesegnet.

Außerdem gibt es im gesamten Land Osterprozessionen, die bekannteste findet in Sevilla statt. Vor der Kirche im Palma de Mallorca wird am Ostersonntag die Passionsgeschichte nachgespielt. 

Jedes Jahr am Gründonnerstag um 22.00 Uhr finden auf der Plaça Major in Verges die Passionsspiele statt. Dort tanzen Männer als Skelette verkleidet. Anschließend bewegt sich der spektakulär berühmte Totentanz als Prozession durch die Gassen des Örtchens. Weitere Informationen unter: http://www.portacatalunya.de/blog/der-totentanz-in-verges/

 

Italien

In Italien isst man traditionell eine „Ostertorte“, einen salzigen Kuchen mit gekochten Eiern und Spinat, oder "Ostertaube" ("Paloma di Pasqua"). Dieser Kuchen ähneln dem Gugelhupf. In vielen Orten gibt es Karfreitags eine Prozession, bei der das Kirchenkreuz durch die Straßen getragen wird. Die dunkel gekleideten Teilnehmer schreiten langsam durch die Gassen, die Straßenlaternen sind ausgeschaltet, überall brennen Kerzen. Menschen und Kirchenglocken schweigen. Die Auferstehung wird am zweiten Osterfeiertag bei einem Ausflug mit Freunden oder der Familie gefeiert: "Pasquetta".

 

Griechenland 

Das griechisch - orthodoxe Osterfest  wird meist eine Woche nach unserer Feier begangen (ab Donnerstag). Die Ostereier bemalt man rot und bewahrt sie bis Samstagabend auf. Zur Samstagabendmesse bringen die Gläubigen brennende weiße Kerzen mit. Um Mitternacht werden alle Kerzen - bis auf eine - gelöscht. Die noch brennende Kerze symbolisiert die Auferstehung Christi. Das brennende Licht, das Leben, wird dann von dieser Kerze an die anderen weitergegeben.

  

  

England

In England werden zu Ostern Weidenkätzchenzweige gesammelt und die Menschen tätscheln sich damit gegenseitig. Dies soll Glück für das nächste Jahr bringen.

In dem Örtchen Olney gibt es zu Ostern einen besonderen Brauch. Am Gründonnerstag, dem 'Pancake Thursday', findet seit 500 Jahren ein Pfannkuchenrennen statt.

  

 

Schottland

In Schottland werden überall auf den Hügeln der Highlands Osterfeuer entzündet. Dieser Brauch stammt noch aus der keltischen Zeit, als man zu dieser Zeit Frühlingsfeste feierte.

  

 

Wales

In Wales findet am Palmsonntag traditionell das 'Gymansa Ganu' statt. Zu diesem Gesangswettstreit treffen sich Kirchenchöre aus ganz Wales und es werden Gastdirigenten eingeladen.

  

 

Irland

In Irland ist der Karfreitag ein sehr ruhiger Tag. Viele Menschen essen nichts bis zum Mittag und früher war es Brauch, nur barfuß auf die Straße zu gehen. Es wurde auch kein Tier geschlachtet, kein Holz verbrannt oder verarbeitet und auch kein Nagel eingeschlagen. Am Ostersamstag werden hunderte Kerzen an der vom Priester gesegneten großen Kerze entzündet. Ostersonntag wird ein ruhiges Mahl, meistens bestehend aus Lauchsuppe und Lamm, zu hause gegessen.

Dort werden an Ostern – nach dem Ende der Fastenzeit - traditionell Tanzwettbewerbe auf den Straßen ausgetragen. Der Sieger bekommt einen Kuchen.

Auch ein skurriler Osterbrauch findet am Ostersonntag an manchen Orten Irlands statt: Es finden symbolische Heringsbegräbnisse statt. Die Heringe werden zu Grabe getragen als Zeichen dafür, dass die strenge Fastenzeit, an der Heringe eine Hauptmahlzeit sind, nun zu Ende ist. Nicht selten werden diese Heringsbegräbnisse vom örtlichen Metzger initiiert. … wahrscheinlich sind sie froh, dass wieder Wurst und Fleisch gekauft wird.

  

 

Schweden

In Schweden wird 'Påsk' (Ostern) sehr ruhig und besinnlich gefeiert. Bis vor kurzem galt es als unpassend, Taufen oder Hochzeiten zu feiern. Auch die Kinos hatten bis vor wenigen Jahren am Karfreitag geschlossen. Die Wohnungen werden mit Birkenzweigen und bunten Federbüschen geschmückt.

Am Gründonnerstag ziehen Mädchen und Jungen mit Kopftüchern und mit langen Röcken als 'Osterweiber' ("Påskäring") verkleidet von Haus zu Haus und hinterlassen so genannte 'Osterbriefe' und erhoffen sich als Gegenleistung Süßigkeiten oder Geld. Durch die langen Kleider hat der Ostersamstag auch den Namen „langer Samstag“. 

Die Großen schmücken ihre Wohnungen mit Birkenreisig und knallig-bunten Federpuscheln. 

  

Die Osterfarbe ansonsten ist gelb und so bringen in Schweden die Osterküken - nicht der Osterhase - die Ostereier. 

  

Mit Feuerwerkskörpern (Westschweden), Lärm und Osterfeuer werden die "bösen" Osterhexen verjagt. Die treffen sich von Gründonnerstag bis zum Ostersamstag am Blåkulla, dem schwedischen Brocken, mit dem Teufel.

    

 

Finnland

In Finnland schlägt man Freunde und Bekannte am Palmsonntag leicht mit der Birkenrute ("Virpovitsa")auf den Rücken. Diese Ruten sollen an die Palmwedel erinnern, mit denen Jesus bei seinem Einzug nach Jerusalem begrüßt wurde und Glück bringen.

Am Ostersonntag ziehen die finnischen Kinder laut lärmend und mit allem, was zum Krach machen taugt, durch die Straßen Finnlands und verscheuchen den Winter und beenden so die dunkle Jahreszeit.

  

 

Polen

Im katholischen Polen nimmt Ostern eine besondere Stellung ein. Am Ostersamstag wird ein Korb mit bemalten Eiern, Brot, Kuchen, Salz, Papier und weißen Würsten gefüllt und am Ostersonntag in die Kirche gebracht und dort gesegnet. Die Fastenzeit ist erst vorbei, wenn dieser Korb gesegnet ist.

Eine weitere Ostertradition in Polen ist am Ostermontag der Brauch des gegenseitigen Bespritzens mit Wasser, 'Smingus-Dyngus' genannt. Dieser Brauch, vor dem niemand sicher ist, soll an die Taufe des Prinzen Mieszko I. im Jahre 966 erinnern, der den Polen das Christentum brachte.

 

Bulgarien

In Bulgarien werden die Ostereier nicht versteckt sondern man bewirft sich gegenseitig mit ihnen. Derjenige, dessen Ei nicht zerbricht, ist der Sieger und soll das erfolgreichste Familienmitglied des kommenden Jahres werden. Eine Variante davon ist es, vor dem Ostermahl die Eier gegeneinander zu schlagen. Ein weiterer Brauch ist es, die Eier nach der Mitternachtsmesse an der Wand der Kirche aufzuschlagen. 

Ein anderer weit verbreiteter Osterbrauch in Bulgarien ist es, dass die älteste Frau im Haushalt mit dem ersten rot gefärbten Ei allen Kindern des Hauses über das Gesicht streicht. Dies soll Gesundheit und Stärke verleihen.

Der am weitesten verbreitetste Osterbrauch in Bulgarien ist das Osterbrot. Es wird von unverheirateten Mädchen gebacken und besteht aus Eiern, Zucker und Früchten.

  

 

Rumänien

In Rumänien werden an Ostern die Häuser geputzt, sich gebadet und neue Kleider angelegt. Dann trifft sich alles in der Nacht mit entzündeten Kerzen in der Kirche. Überall auf den Hügeln und den Feldern werden Osterfeuer entzündet. Nach der Ostermesse strömen die Menschen mit ihren entzündeten Kerzen in die Nacht hinaus. 

  

  

Osterbräuche weltweit

 

USA

In den USA wird Ostern hauptsächlich nach mitteleuropäischer Tradition gefeiert, d.h. Ostereier, der Osterhase, und die christlichen Gottesdienste spielen eine große Rolle an Ostern.

In New York findet am Ostersonntag auf der Fifth Avenue die traditionelle Easter Parade statt. Blumengeschmückte Festwagen und Menschen in prächtigen und extravaganten Hüten defilieren über die Prachtstraße.

Im Garten des Weißen Hauses findet alljährlich das White House Easter Egg Roll statt. Eine witzige Sitte ist das Eierrollen, das seit über 100 Jahren vor dem Weißen Haus in Washington stattfindet. Jeden Ostermontag von 10 bis 14 Uhr wird ein abseitiges Gartenstück zur Spielwiese umfunktioniert, auf der Dutzende von Eiern mit Esslöffeln hinuntergerollt werden. Jeder Teilnehmer erhält als Dankeschön ein vom Präsidenten und der First Lady signiertes Holzei.

  

In der Lutherischen Kirche von Atwater, California, wird vor Ostern ein etwa 2 Meter hohes Kreuz gebastelt. Das Holz für das Kreuz stammt vom Weihnachtsbaum, der auf Epiphanis (6. Januar) abgeschmückt wurde und für diesen Zweck aufgehoben wurde. Am Ostermorgen vor dem Gottesdienst bringen die Kinder der Kirchengemeinde Blumen und schmücken damit das Kreuz. Es sieht immer fabelhaft aus!

  

Die Blumen, die übrig bleiben (und das sind immer 'ne Menge) kommen in Vasen und werden auf den Altar oder die Kirchenfenster gestellt. Viele Leute bringen Osterglocken, und die werden vor und hinter den Altar gestellt. Die Kirche ist Ostern immer ein Blumenmeer! 

  

Die Stadt Merced (gleich neben Atwater) richtet es immer so ein, dass die Palmen die Woche vor Palmsonntag geschnitten werden. Die abgeschnittenen Zweige werden in einen Park auf einen Haufen geworfen, und dann von den Kirchenmitgliedern der umgebenen Gemeinden abgeholt. Die Kirchen werden dann mit riesengroßen Palmenzweigen geschmückt, und manche basteln noch kleinere Kreuze von den Blättern der Palmen, die dann vor dem Gottesdienst jedem mitgegeben werden.

  

 

Mexiko

In Mexiko ist die Osterwoche die Hauptferienzeit des Jahres. Fast zwei Wochen dauern die Festlichkeiten und haben Volksfestatmosphäre. Im Laufe der Zeit haben sich in Mexiko indianische und christliche Bräuche vermischt. Über den Straßen hängen Girlanden aus buntem Toiletten- und Krepppapier. In einigen Orten leben auch vorspanische Bräuche wieder auf: Mit pfauengleichem Kopfschmuck tanzen Männer zu Flöten - und Trommelmusik durch die Straßen.

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Am Karfreitag wird morgens farbenfroh nachgestellt, wie Jesus von den Römern nach Golgatha gebracht wird, am Nachmittag erfolgt dann eine düstere, schweigsame Kreuzigungsprozession.

 

Lateinamerika

Da in Lateinamerika das Osterfest im Herbst stattfindet, wird hier der Altar häufig mit Früchten beschmückt. In den Kirchen werden besondere Osteraltäre aufgestellt, die monumentos und die Menschen pilgern von einer Kirche zur anderen, bis sie sieben dieser Altäre gesehen haben. Die Kirchenglocken schweigen von Dienstag bis Ostersamstag.

  

    

Philippinen

Dort halten die Eltern ihre kleinen Kinder am Kopf hoch. Sie hoffen, dass die Kurzen dadurch besser wachsen. Auch auf den Philippinen gehören Hasen und bunt bemalte Eier zum Osterfest.

  

    

Australien

Soll es den Brauch geben, dass verlobte Paare an Ostern fließendes Wasser aus einem Bach schöpfen, und es bis zum Hochzeitstag aufbewahren. Wenn sie sich vor der Hochzeit damit besprengen, soll die Ehe glücklich werden  


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