„Atheismus“ steht im weiteren Sinn für die Abwesenheit des Glaubens, dass es göttliche Wesen gibt, und im engeren Sinn für den Glauben, dass es keine göttlichen Wesen gibt.[1]
Der Begriff geht auf das altgriechische Adjektiv „ἄθεος“ („átheos“) zurück, wörtlich „ungöttlich, gottlos“. (Alpha privativum ἄ + θεός theós = Gott). In seiner latinisierten Form tauchte der Ausdruck erstmals bei Cicero auf. Im deutschen Schrifttum erschien das Wort in lateinischer Form ab Ende des 16. Jahrhunderts. Ab Beginn des 18. Jahrhunderts gilt es als eingedeutscht.
Die Bezeichnung „átheos“ war lange Zeit ein Kampfbegriff, der von den Nichtgläubigen zunächst nicht übernommen wurde. Es handelte sich um eine abwertende Wortschöpfung, die von den sich als rechtgläubig Bezeichnenden gegen angeblich oder wirklich Ungläubige benutzt wurde. Atheismus wurde im Sinne von „gottlos“ auf Anschauungen angewendet, die im Konflikt mit den etablierten Religionen standen. Vielfach wurden religiöse Strömungen mit eigenen neuen Gottesvorstellungen als atheistisch bezeichnet. Beispielsweise wurden die ersten Vertreter des Christentums teilweise von ihren polytheistischen Gegnern als Atheisten beschimpft.
Heute wird die Bezeichnung „Atheismus“ tendenziell weniger abwertend verwendet. Im philosophischen Diskurs ist „Atheismus“ ein wertneutraler Begriff und wird dem des Theismus entgegengesetzt.
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