Der Kasseler Bischof Martin Hein hat sich für eine gemeinsame Predigtausbildung evangelischer und katholischer Pfarrer ausgesprochen. Beide Kirchen könnten auch „die Fortbildung bei der Predigt gemeinsam organisieren“, sagte Hein dem Newsletter des Deutschen ökumenischen Predigtpreises. Die Geistlichen beider Kirchen „legen den gleichen Bibeltext aus. In der Bibelauslegung, der Exegese, unterschieden sich evangelische und katholische Wissenschaftler kaum noch.“ Evangelische Prediger könnten dabei von ihren katholischen Kollegen „ viel über die sorgsame Gestaltung des Gottesdienstes lernen.“ In katholischen Gottesdiensten herrsche „geistliche Dramaturgie, ein bewusster Vollzug von Riten.“
Hein wandte sich zugleich gegen besondere Effekte und technische Hilfsmittel in der Kirche. Ein Prediger, sagte er, „braucht keinen Beamer, keine ausgefallenen Formen. Die Predigt ist unser eigenes Medium.“ Wo es gelinge, „anspruchsvoll und ansprechend“ zu reden, da könne die Predigt Glauben wecken. „Ich traue dem unmittelbar gesprochenen Wort eine ganze Menge zu“, erklärte Hein. Eine Predigt müsse die Botschaft vermitteln: „Das Wort Gottes hat unmittelbar mit meinem Leben zu tun.“
Quelle: predigtpreis.de (23.10.2013).
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