Der erste Blick auf Autor und den Buchtitel wecken vielleicht Zweifel, führen gar zu Kopfschütteln, günstigenfalls zu Fragen, zum Beispiel: „Was geht das mich an?“ Nur wenige Blicke in dieses neue Buch hinein lassen jedoch aufhorchen und wecken ein Interesse, das die LeserInnen nicht mehr loslässt.
Denn dieses Buch basiert auf der jahrzehntelangen klinischen Erfahrung des Autors, der „derzeit eine Gastprofessur für Psychologie an der State University in New York bekleidet“ (S. 16 umgestellt). Übersetzt wurde es fachlich sehr kompetent und verständlich von Frank-Gerald Pajonk, einem Hamburger Professor und Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie (siehe S. 13). So weit, so gut für die Fachleute, die jeden Tag mit psychisch Kranken zu tun haben.
Aber auch wir „Normalos“ profitieren eminent von LEAP, dem Kürzel für Grundsätze, die der Autor entwickelte. Die vier Buchstaben stehen für listen, empathize, agree und partnership, mit den Worten des Übersetzers: „Bei LEAP fand ich ein durchdachtes und wissenschaftlich fundiertes Konzept vor, das nicht nur Teilaspekte berücksichtigte, sondern für die vielen Schwierigkeiten auf dem Weg zu einer Partnerschaft stimmige und praktikable Lösungsvorschläge anbietet.“ (S. 12) Im Idealfall werden mithilfe von LEAP Auseinandersetzungen zu einer kooperativen Zusammenarbeit. Was für klinische Extremsituationen gilt, dürfte für unsere Alltagssituationen allemal zutreffen.
Es ist also ein sehr hilfreiches Buch, erstens für die Angehörigen, Freunde, Ärzte und TherapeuthInnen psychisch kranker Menschen (incl. von PfarrerInnen!) und zweitens dann genauso für unsere alltägliche Kommunikation. (gm)
Xavier F. Amador Lass mich - mir fehlt nichts! Ins Gespräch kommen mit psychisch Kranken
312 S. , 3 Abb. , gebunden ISBN: 9783131802118 EUR [D] 19,99 EUR [A] 20,60
Thieme
|
|
|