Was haben sie miteinander zu schaffen – die Kanzel und das Katheder, der Altar und das Seminar, der Gottesdienst und die Theologie? Im Hörsaal geht es um den Diskurs zu religiösen Texten, um ein Reden über Gott. Im Gottesdienst dagegen kommen Formen der Verkündigung, des Bekenntnisses, der Musik und des Gebets zur Darstellung: Hier geschieht nach christlichem Verständnis ein lebendiger Dialog mit Gott.
In seiner grundlegenden Tübinger Dissertation (erstmals publiziert 2004) setzt Jochen Arnold Gottesdienst und Theologie der Kirche in ein produktiv-kritisches Verhältnis. Unter dem leitenden Begriff »Theologie des Gottesdienstes« wird die liturgische Kommunikation des Evangeliums zum Gegenstand theologischer Reflexion. Aber das ist nur eine Perspektive. Die andere: Begriff und Ereignis des Gottesdienstes werden zum Paradigma der Theologie und die Liturgie zur Inspirationsquelle dogmatischer Arbeit.
Das Buch enthält eine tour d’horizon durch die internationale Liturgiewissenschaft, ein Gespräch mit Martin Luther und die Analyse biblisch-liturgischer Primärformen der Liturgie. Dabei wird die Liturgie als Quelle und Kraftort, Gabe und Aufgabe der Dogmatik entdeckt.
Jochen Arnold Theologie des Gottesdienstes Eine Verhältnisbestimmung von Theologie und Liturgie
2020 612 Seiten | 15,5 x 22 cm Paperback WGS 2543 ISBN 978-3-374-06324-6 64,00 EUR
Evang. Verlagsanstalt Leipzig
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