Der deutsche Arzt und Schriftsteller Wilhelm Bauberger (1809-1883) schrieb die Volkserzählung „Das wahre Glück“. Schon davor gab es viele Bücher zum Thema Glück – und danach noch viel viel mehr, vor allem seit den letzten Jahrzehnten. Der Verfasser eines der jüngst erschienenen Glücksbücher trägt zufälligerweise denselben Namen (= B.) und vereint in seiner Person mehrere Professionen; laut wikipedia und der Innenseite des Buchumschlags ist der 1960 geborene studierte Theologe nämlich „Physiker, Jesuit und Zenmeister“.
Gleich im ersten Satz des Vorwortes (S. 7-15: „Worum es geht“) benennt B. seine Koordinaten: die Religion beziehungsweise Spiritualität und das Glück. Beide Größen setzt er in Beziehung zu Gott, dem Absoluten. Beide entschwinden, sobald man sie wie einen Besitz haben will. Das wahre Glück und die wahre Religion kommen aus der inneren Umkehr, „in der auf jedes Festhalten … verzichtet wird.“ (S. 15)
In den folgenden sieben (meist längeren, aber auch mal sehr kurzen) Teilen entfaltet B. seine religiöse und (natur-)wissenschaftliche Sicht der Dinge. Im Rekurs auf die Bibel, Bonhoeffer, Ignatius von Loyola und fernöstliche Weisheitslehrer kritisiert er – mit Recht! - viele Fehlformen in Politik und Gesellschaft, vor allem jedoch in der Religion / Spiritualität.
Abschließend sei ein dreifaches festgehalten: 1. Dem Haupttitel ist voll zuzustimmen; der Untertitel verspricht zu viel. 2. Häufig zitiert B. nur wikipedia-Artikel, jedoch nichts von der reichlich vorliegenden Literatur zum Thema Glück. 3. Insgesamt ist B.s kleines Glücksbüchlein sehr zu empfehlen. (gm)
Stefan Bauberger Glück ohne Ratgeber Eine Philosophie des Gelingens Herder-Verlag Freiburg im Breisgau 2019 gebunden 156 S. 16,-- €
Herder
|
|
|