Der 1976 geborene Autor dieses neuen, ungewöhnlichen Buches zum Islam (siehe Wikipedia und vor allem S. 177-180) ist Religions- und Politikwissenschaftler (vergleiche S. 180). Außerdem „organisierte [er] 2000 das erste jüdisch-christlich-islamische Abrahamsfest in Deutschland. Er schrieb zum christlich-islamischen Dialog mehrere Kabarettstücke und ein Theaterstück, das auch im europäischen Ausland gespielt und in mehrere Sprachen übersetzt wurde.“ (ebenda)
Ungewöhnlich ist dieses Islambuch schon allein deshalb, weil innerhalb kürzester Zeit nach seinem Erscheinen eine zweite Auflage nötig wurde. Sodann beginnt Blume seine Ausführungen auf S. 7 mit einem ersten eminent wichtigen Zitat aus dem 13. Jahrhundert: „Schützt den Islam vor den Fanatikern, sonst müsst ihr die Welt vor dem Islam schützen.“ Diesem Zitat entsprechend lautet die Überschrift des letzten / sechsten Teils (S.147-154) so: „Was Muslime und Nichtmuslime tun können, um die Krise des Islam zu überwinden“. Darin werden die muslimischen LeserInnen aufgefordert: „Setzen Sie ein Zeichen! Machen Sie von der Ihnen geschenkten Freiheit mutig Gebrauch, indem Sie sich entschieden für eine friedvolle Bildungsreformation des Islams engagieren und im eigenen Umfeld beginnen.“ (S. 152) Und die beiden Schlusssätze klingen so: „Leugnen wir die Krisen nicht länger, lösen wir sie! Denn eine lebenswerte Zukunft gewinnen wir nur im Miteinander.“ (S. 154)
Vor allem aber ist dieses Buch deshalb ein besonderes, weil Blumes Blick sehr vielfältig ist. Er sieht beispielsweise die Vielfalt innerhalb des Islams. Und er berücksichtigt sowohl geschichtliche (Teil zwei), als auch volkswirtschaftliche (Teil drei) und demographische Aspekte (Teil fünf).
Ein ausführliches Glossar (S. 155-176) erleichtert die sehr empfehlenswerte Lektüre. (gm)
Michael Blume Islam in der Krise Eine Weltreligion zwischen Radikalisierung und stillem Rückzug
1. Auflage 2017 Format 14 x 22 cm 192 Seiten Hardcover mit Schutzumschlag ISBN: 978-3-8436-0956-2 € 19,00
Patmos
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