Der Verfasser (abgekürzt B.) dieses kleinen Büchleins wurde im Westen Deutschlands geboren, sozialisiert und ausgebildet; aber schon vor der Wende war B. am Osten interessiert und dort engagiert; von 2004-2015 war er schließlich Landesbischof in Sachsen.
Ein erster Eindruck könnte also sein: nun ging der Kapitän von Bord – und ruft dem dahinfahrenden (Kirchen-)Schiff seine Botschaft in Buchform nach. So darf und kann B. gelesen werden. Aber das wäre verkürzt. Denn B. fühlt sich „der Kirche … zeitlebens eng verbunden“ (S. 7) und es gilt, seine Einsichten zu prüfen.
Bevor B. in elf kurzen Kapiteln viele Themen (wie zum Beispiel Theologie, Digitalisierung, Finanzierung und Diakonie) abschreitet, steckt er in den ersten vier Kapiteln die Koordinaten ab: Wandel, Christen in der Minderheit, schwächer geworden und immer weiter schwächer werdende Kirche, Demut, so lauten einige der Pflöcke, die B. einschlägt und die immer wiederkehren. Auch und gerade angesichts einer schwächer werdenden Kirche gilt 2.Kor 12,9: „Lass dir an meiner Gnade genügen. Denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“
Insgesamt sind B.s Worte als sein Versuch zu lesen, eine kleiner werdende Kirche in der Gegenwart und nahen Zukunft zu verstehen – und in dieser Hinsicht ist der Osten Deutschlands dem Westen weit voraus. Man höre, prüfe und lerne! (gm)
Jochen Bohl Was nun? Kirche im Wandel
2021 128 Seiten | 12 x 19 cm Broschur WGS 2926 ISBN 978-3-374-06907-1 15,00 EUR
eva
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