In Halle an der Saale wurde am 9.Oktober 2019 (an Jom Kippur!) versucht, möglichst viele Besucher*innen der Synagoge zu töten. Dies ist ein furchtbares Beispiel von Antisemitismus.
Nach der „Einleitung“ (S. 9-15) beginnt der Autor seine lange, teilweise sehr blutige Geschichte des Antisemitismus „von der Antike bis 1848“ (= Untertitel) mit der assyrischen Deportation im Jahres 733 v.Chr. Erschreckende Bilder werden da gezeichnet. Bühl schaut darauf zurück, aber auch in unsere Gegenwart. Denn er will antisemitische Gedanken und Taten nicht nur historisch erfassen, sondern sie in ihren Strukturen und Funktionen verstehen.
Bühls relativ dünnes Büchlein kann natürlich nur in groben Strichen malen. Man ist deshalb dankbar für das „Literaturverzeichnis“ (S. 209-223).
Abschließend drei Bemerkungen: - Was Luther und die Reformationszeit anlangt, wurde in den Jahren vor 2017 und im Gedenkjahr selber einiges veröffentlicht. - Das NT enthält zweifellos antijüdische Stellen. Jedoch, es insgesamt als antisemitisch zu bezeichnen (S. 39-41), ist verfehlt. - Dem Verlag ist für die Veröffentlichung dieses sensationell preisgünstigen Buches sehr zu danken. (gm)
Achim Bühl Antisemitismus Geschichte und Strukturen von der Antike bis 1848
gebunden 223 S. ISBN-10: 3737411247 ISBN-13: 978-3737411240 6,-- €
marixverlag
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