Der Verfasser dieses gelehrten und lehrreichen Werkes ist ein 1948 geborener deutscher Religionsphilosoph und Theologe, der „seit 2007 Danforth Professor of Philosophy of Religion an der Claremont Graduate University in Kalifornien ist“.
Dalferth versteht Hermeneutik doppelt: „als Kunstpraxis des Verstehens und als Kunstlehre dieser Praxis (S. V) „Wo das Verstehen … zum Problem wird, ist die Hermeneutik gefordert.“ (ebenda) Einmal gibt es eine allgemeine Lehre des Verstehens (hermeneutica universalis), sodann für jeden Bereich des menschlichen Lebens eine je eigene (hermeneutica specialis); ebenda. Dalferth geht es nicht speziell um die theologische Hermeneutik. Diese ist nämlich eingebunden ins allgemeine Verstehen.
Beide Dimensionen spiegeln sich in den vier Kapitelüberschriften wieder: 1. „Vom Verstehen des Verstehens: Philosophische Hermeneutik“, 2. „Vom Verstehen von Sinn: Text-Hermeneutik“, 3. „Vom Verstehen als Modus menschlichen Lebens“, 4. „Vom Verstehen des Glaubens: Hermeneutik des christlichen Glaubens“. In insgesamt 15 Paragraphen (die dann nochmals feiner gegliedert sind) verhandelt Dalferth die Verstehensproblematik so umfassend, wie man es sich besser nicht wünschen könnte. Ein ausführliches Personen- und Sachregister helfen, dieses monumentale Werk zu erschließen. Es ist zwar nicht billig. Aber es ist seinen Preis wert. (gm)
Ingolf U. Dalferth Die Kunst des Verstehens Grundzüge einer Hermeneutik der Kommunikation durch Texte
2018. XXIII, 546 Seiten. 69,00 € fadengeheftete Broschur ISBN 978-3-16-155623-4
Verlag Mohr Siebeck
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