Trennt man das zusammengesetzte Titelwort in seine zwei Teile Religion und Philosophie, so erkennt man sogleich die Größe und Schwere dieser zwei. Sehr Vieles wird in diesem Lehr- und Studienbuch des Münchener Religionsphilosophen ausgebreitet. Gleich im ersten der insgesamt 14 Kapitel definiert Gäb viele Begriffe, auf S. 23 Religionsphilosophie. Er loziert diese zwischen Religionswissenschaft und Theologie und weist ihr zwei zentrale Aufgaben zu: die Klärung religiöser Begriffe und „die Begründung religiöser Überzeugungen“. Die ersten acht Kapitel kreisen um den Begriff der Religion, die Kapitel neun bis 13 um Gott und das letzte Kapitel um „Tod und Unsterblichkeit“.
Vor einer abschließenden Bemerkung seien diese drei gemacht: (1) Natürlich kann auf nur gut 200 S. nicht alles dargelegt werden. Was jedoch mMn keinesfalls hätte fehlen dürfen ist das heiße Eisen die Religion(en) im Staatswesen und auch das Thema Zukunft. (2) Zur Theodizee wird von Stosch zwar in der Literatur genannt, jedoch leider nicht für diese schwere Frage fruchtbar gemacht. (3) Didaktisch ist das Buch vorbildlich strukturiert. Und neben Sach- und Personenregister ganz am Ende des Buches finden sich in jedem Kapitel Quellenangaben, Diskussionsfragen und weiterführende Literatur.
Insgesamt ist Gäb ein hervorragender Türöffner ins weite Feld der Religionswissenschaft und kann sehr der persönlichen Lektüre empfohlen, aber genau so auch in Gruppen verwendet werden. (gm)
Sebastian Gäb Religionsphilosophie
Das Werk ist Teil der Reihe Studienkurs Religion 242 Seiten, broschiert ISBN 978-3-8487-6580-5 24,--
Nomos-Verlagsgesellschaft Baden-Baden 2022
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