Hackl, M.: Freiheit als Prinzip

Von der Antike und bis in die Neuzeit hinein, gab / gibt (denn die Frage der [Un-]Freiheit ist vielerorts noch offen) es Freie, vor allem aber gab es das Gegenteil: Sklaven, Leibeigene, Unterdrückte, Abhängige und so weiter. Dagegen Schiller: „Freiheit ist der Güter höchstes!“ In der Französischen Revolution wurde der Ruf „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ laut. Im Zusammenhang der Covid-19-Pandemie erleben wir seit dem Frühjahr 2020 staatliche Einschränkungen unserer vom Grundgesetz garantierten Freiheiten. Dies sind politisch-soziale und persönliche Dimensionen der Freiheit. Das hier anzuzeigende Buch ist jedoch durch und durch philosophisch, allerdings mit leichten Ausblicken in benachbarte Felder.

Es ist in drei Teile gegliedert. In Teil I (S. 17-53) findet man „Systematische Leitlinien“, nämlich die Vernunft, Ideales und Reales und die mit der Freiheit verbundenen Verantwortung. In Teil II (S. 55-187) werden im Rekurs auf die Philosophen Hans Jonas, Vittorio Hösle und Klaus M. Meyer-Abich die Freiheits-Philosophie Schellings bedacht und weitergeführt. Der dritte Teil (III; S.189-356) trägt die Überschrift „Spekulative Metaphysik und die Idee der Freiheit“. Noch mehr als in den ersten beiden Teilen denkt der Berliner Philosoph Hackl in III in Bezug auf Schelling eigenständig weiter.

Mit diesen beiden Sätzen endet Hackls nicht einfach zu lesende, aber sehr lohnenswerte Studie (die zudem mit 907 Anmerkungen und S. 357-391 reichlichst belegt ist): „Das Wissen um die Freiheit ist das metaphysische Fundament aller künftigen Ethik und gibt dabei Aufschluss über unsere Verantwortung für die natürliche Mitwelt. Die Freiheit ist das zu Krönende der Schöpfung.“ (S. 356) (gm)


Michael Hackl
Freiheit als Prinzip

Wiener Forum für Theologie und Religionswissenschaft. - Band 021
2020
gebunden 396 S.
55,-- €

Vandenhoeck & Ruprecht


(C) Alle Rechte vorbehalten.

Diese Seite drucken