Lesen in Antike und frühem Christentum
Die Studie zeichnet ein überraschend neues Bild der griechisch-römischen Lesekultur. Sie untersucht anhand der Leseterminologie, wie Menschen in der Antike ihr eigenes „Lesen“ verstanden haben, und bezieht diese Ergebnisse auf die materiellen und sozialgeschichtlichen Zeugnisse über Leseverhalten und -bedingungen. Es werden verbreitete Annahmen widerlegt, z. B. über das grundsätzlich „laute“ Lesen, über die Verbreitung einer performativen Vorlesekultur oder über den Gottesdienst als Ort der Erstrezeption neutestamentlicher Schriften. Ein differenziertes Modell zur Beschreibung von Lesepraktiken eröffnet neue Wege für die (historische) Leseforschung auch in anderen Bereichen. Vor allem wird deutlich, dass sich die neutestamentlichen Schriften im Rahmen dieser Lesekultur verstehen lassen und z. T. für die individuell-direkte Lektüre konzipiert wurden. Damit werden auch elaborierte Lektürekonzepte plausibel, wie sie etwa das Markusevangelium voraussetzt.
Die Studie zeichnet ein überraschend neues Bild der griechisch-römischen Lesekultur und widerlegt verbreitete Annahmen z. B. über das grundsätzlich „laute“ Lesen oder den Gottesdienst als Ort der Erstrezeption der neutestamentlichen Schriften. Diese lassen sich im Rahmen der vielfältigen antiken Lesekultur verstehen und sind zum Teil für die individuell-direkte Lektüre konzipiert worden.
Jan Heilmann Lesen in Antike und frühem Christentum Kulturgeschichtliche, philologische sowie kognitionswissenschaftliche Perspektiven und deren Bedeutung für die neutestamentliche Exegese
Hardcover ISBN 978-3-7720-8729-5 EAN 9783772087295 Bibliographie 1. Auflage Seiten 708 Format gebunden Erscheinungsdatum 30.08.2021 128,00 € inkl. MwSt.
Verlag A. Francke Verlag
|
|
|