Hübner, J.: Christoph Blumhardt

Am 2. August 1919 verstarb Christop F. Blumhardt (abgekürzt B.). Zum 100. Todestag erschien die hier anzuzeigende Biographie; verfasst wurde sie vom derzeitigen Direktor der Evang. Akademie Bad Boll.

Dort befindet sich auch das B.-Archiv. Zu der Neuerscheinung als erstes eine Kleinigkeit: Im Anhang (S. 316-350) sind exemplarisch sieben bisher unveröffentlichte Andachten und Predigten B.s aus dem Archiv abgedruckt; in der Überschrift werden auch Briefe genannt. Solche sucht man jedoch vergeblich!

Wieder zu Wesentlichem zurück. Unter anderem und besonders im Rückgriff auf das B.archiv rückt Hübner in seiner „Einleitung“ (S. 19-22) thetisch drei fälschlicherweise entstandene und kolportierte Bilder B.s zurecht:

1. sein Engagement in und für die Sozialdemokratie sei nur kurzzeitig gewesen. Dagegen zum Beispiel S.187: „Das Reich Gottes ist politisch.“

2. B. war ein durch und durch kirchlich ausgerichteter Theologe. So stellte ihn zum Beispiel der B.-Freund Eugen Jäckh dar. Dagegen zum Beispiel S. 102: Kirche als „Religionsfabrikgeschäft“.

3. Schließlich entstand durch entstellt veröffentlichte Pseudodokumente (Gottliebin Blumhardt und Johannes Harder) ein falsches B.-Bild. Diese Namen führen jedoch im Rahmen dieses kurzen Hinweises bereits zu weit.

Der Untertitel („Prediger, Politiker [B. war Landtagsabgeordneter], Pazifist“) wird vom Verfasser vom Archiv her und unter Einbeziehung der wichtigsten B.literatur glänzend durchgeführt, so dass an Ende nun eine neue, lebendige und sachgerechtere B.biographie vorliegt. (gm)


Jörg Hübner
Christoph Blumhardt

2019
376 Seiten | 13 x 21,5 cm
31 s/w Abb.
Hardcover
WGS 1926
ISBN 978-3-374-06049-8
25,00 EUR

Evang. Verlagsanstalt Leipzig



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