1972 erschien „Grenzen des Wachstums“. Dadurch bekam die Sorge um die Schöpfung und ihre Bewahrung einen kräftigen Schub, der- vorläufig – im Pariser Klimaschutzabkommen von 2016 seinen Höhepunkt fand. Auch viele kirchliche Kräfte (Stichwort Umweltschutzbeauftragte) widmen sich diesem Anliegen. Der Verfasser dieses Büchleins mahnt jedoch auf der ersten Seite seines Vorwortes: „Christliche Umweltpolitik verliert ihre geistliche Ausrichtung, wenn sich der Schöpfungsglaube auf moralische Appelle beschränkt, deren theologische Substanz zunehmend diffus wird.“ (S. 7)
In vier kurzen Kapiteln (S. 139 sind die Orte der Erstveröffentlichung genannt) verleiht Körtner dem christlichen Schöpfungsglauben angesichts der Umweltkatastrophen kräftige, wohl begründete Konturen. Deren Eckpunkte sind zweifach: Denn erstens „sind die Erde und ihre Biosphäre vergänglich“ (S. 8 umgestellt; vergleiche S. 136). Zweitens steht jedoch neben diesem Wissen der biblisch begründete christliche Schöpfungsglaube, der – so im „Ausklang“ auf der letzten S. 138 lehrt, „was es heißt, die Erde als Lebensraum zu bebauen und zu bewahren“, und der so „Mut zum fraglichen Sein“ (U 4) gibt.
Kurz gesagt: ein sehr nötiges, gut begründetes und darüber hinaus finanziell günstiges Buch. (gm)
Ulrich H. J. Körtner Vergängliche Schöpfung Schöpfungsglaube und Gottvertrauen in der Klimakrise
2024 Taschenbuch 139 S. 19,-- €
EVA Leipzig
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