Link, C.: Theodizee

Im März erschien Heiner Geißlers „Kann man noch Christ sein, wenn man an Gott zweifeln muss?“. So fragt der Laienchrist; der 1938 geborene Systematiker Link (zuletzt in Bochum Inhaber des Lehrstuhls für Theologie des christlichen Glaubens [Dogmatik]) wählt als Titel seines Buches den auf Leibniz zurück gehenden Fachterminus.

Im „Vorwort“ (S. 7-10) markiert Link den Hauptunterschied zwischen der philosophischen und theologischen Fragestellung. Während erstere die Theodizeefrage „´von außen´ aus der Vogelperspektive“ als metaphysisches Problem bedenkt, stellt sich für Bibel und Theologie die mannigfache Frage nach dem Leid „als direkte Anfrage an Gott...“ (S. 9). In Teil I stellt Link die „Entwürfe philosophischer Theodizee“ (= Überschrift) vor; neben Leibniz geht es darin vor allem um Kants „Misslingen aller philosophischen Versuche in der Theodizee“ (1794). Teil II behandelt „Biblische und theologische Entwürfe“ (= Überschrift), angefangen von Isaaks Opferung bis hin zur „Theodizee nach Auschwitz“ (S. 185-220), natürlich auch „der leidende Gott“ (S. 161-185). Der dritte Teil trägt die Überschrift „Gott und das Böse“. Mit Luther (S. 279-282), Iwand und Jüngel sagt Link am Ende: „Das Böse ist ein Fremdkörper in der göttlichen Ökonomie; aber Gott behält es in seiner Hand.“

Weil die Theodizeefrage Christen wie Nichtchristen umtreibt und sie wohl die Frage aller Fragen ist, kann und muss man Link für sein Buch sehr dankbar sein. Die Theologen müssen es – um ihrer Verkündigung und Seelsorge willen – studieren; nützlich und hilfreich ist es darüber hinaus in der christlichen Erwachsenenbildung. (gm)


Christian Link
Theodizee

328 Seiten gebunden
ISBN 978-3-7887-2906-6
Theologische Bibliothek - Band 3
Buch 30,00 €
Bei Abnahme der Reihe: 24,00 €
PDF eBook 23,99 €

Vandenhoeck & Ruprecht



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