Georg Magirius schreibt über sein Kind, das tot auf die Welt kommt, er schreibt über sich, - er schreibt über das Leben, die Tiefen des Lebens!
Exakt in dem Augenblick, da das Leben beginnt, endet es. Das Buch "Schmetterlinstango. Leben mit einem totgeborenen Kind" ist neben die Sprachlosigkeit gesetzt. Zwei Jahre hat Georg Magirius daran gearbeitet. Es erzählt von seiner Tochter, die nach neun Monaten Schwangerschaft tot zur Welt gekommen ist. Das Buch kann womöglich denen etwas Atem geben, die Ähnliches erleben, sich im eigenen Schweigen oder dem der anderen gefangen fühlen.
Das Buch transformiert das Thema nicht krampfhaft in überindividuelle Zusammenhänge, damit es dadurch politisch relevant und diskussionsgeeignet erscheint. Es geht also eher am Rand um die Kindergrabmalbewegung oder um Sternenkinder-Selbsthilfegruppen. Auch steht nicht die Personenregistrierung infolge einer über- oder unterschrittenen Grammzahl im Vordergrund. Das Buch handelt von etwas, das überhaupt nicht erst real oder relevant gemacht zu werden braucht, weil es konkret und greifbar ist bzw. war: ein Kind.
Das Buch ist also individuell, aber nicht speziell, weil Magirius davon ausgeht, dass ein Leben alle Leben widerspiegeln kann.
Der Tango erzählt von dem Recht auf rauschhafte Dankbarkeit, Stärke, Tanzlust, Komik und Euphorie - all das wird trauernden Eltern leider sehr oft abgesprochen. Es zeigt, dass Ohnmacht und Verzweiflung völlig normale Zustände sind. Und es geht um eine große Hoffnung, nämlich die auf ein Wiedersehen. Die Vorstellung, von den geliebten Toten für immer getrennt zu sein, ist für mich zumindest keine Aussicht, die trösten könnte.
Ein Vater schreibt über seine totgeborene Tochter Nicht nur für Betroffene und deren Angehörige und Freunde Poetisch, liebevoll und tröstlich
Magirius, Georg Schmetterlingstango Leben mit einem totgeborenen Kind
144 S. Pbck. 12,5 x 18,7 cm mit Transparentumschlag ISBN 978-3-532-62449-4 1. Auflage September 2013 €[D] 14,90 €[A] 15,30 sFr 21,90
Claudius
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