Nordhofen, E.: Media divina |
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Lässt sich die Ikone als intelligente Antwort auf das Bilderverbot des Dekalogs verstehen? Nachdem in Jesus das „Bild des unsichtbaren Gottes“ (Kol 1,15) sichtbar geworden war, hatte sich die Christenheit im ersten Jahrtausend eine Lizenz zur Herstellung heiliger Bilder erkämpft. Das war keine Kleinigkeit, denn die prophetische Kritik an der Herstellung des Heiligen „durch Menschenhand“ hatte einst dem biblischen Monotheismus zum Durchbruch verholfen. Israels geniale Alternative zum polytheistischen Kultbild war seine Kultschrift. Die Heilige Schrift wurde zu seinem Gottesmedium. Dann aber ein Quantensprung: Inkarnation, Gottes Wort im menschlichen Leib – was für ein Medienkonzept! |
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