Seit 1996 ist der 1955 geborene Herausgeber dieses Sammelbandes Ordinarius für Alttestamentliche Theologie (evang.) an der Universität Heidelberg. Aus Anlass seines 60.Geburtstages waren zahlreiche Freunde und Kollegen aus verschiedenen Ländern nach Heidelberg eingeladen, um heraus zu finden, „was áhavah, d.h. Liebe Gottes, in den theologischen Kontexten des Alten Testamentes und im Wirkungsfeld der Bibel Israels bedeutet.“ (S. 6)
In Teil I ist die große Zahl der „Alttestamentliche[n] Entwürfe“ gesammelt; Teil II bietet sieben Beiträge zur „Wirkungsgeschichte der Liebe Gottes“, vor allem also neutestamentliche, aber auch ein diakonischer und zwei homiletische. Oeming selber trug am meisten bei: außer Vorwort und Einführung stammen von ihm zwei Beiträge und eine Predigt.
Auf den S. 485-487 sind die 21 Beitragenden verzeichnet; leider findet sich im Inhaltsverzeichnis kein Hinweis auf das „Autorenverzeichnis“. Schlimmer als dieser kleine äußere Mangel ist die Tatsache, dass die Tübinger Alttestamentlerin Hannelore Jauss nicht dabei war. Veröffentlichte sie doch 2014 ihre monumentale Habilitationsschrift zum Thema („Der liebebedürftige Gott und die gottbedürftige Liebe des Menschen...“). Auf S. 7 beklagt Oeming den mangelnden „kontinuierlichen Dialog von Exegese und Dogmatik bzw. Ethik.“ Jauss versteht ihre Arbeit jedoch ausdrücklich als Beitrag zur Gotteslehre – und sie zieht die Linien aus bis in die christliche Frömmigkeit. Und mit Bernd Janowski fehlte ein zweiter Tübinger Alttestamentler! 2013 erschien „Ein Gott, der straft und tötet?“ Denn die Rede vom barmherzigen und liebenden Gott ist nicht zu Ende gedacht, ohne dass auch die schweren und harten Erfahrungen und Anfechtungen (Stichwort: Hiob) mit bedacht werden. (gm)
Manfred Oeming (Hrsg.) Ahavah – Die Liebe Gottes im Alten Testament Ursprünge, Transformationen und Wirkungen Arbeiten zur Bibel und ihrer Geschichte, Band 55 2018 488 Seiten | 15,5 × 23 cm Hardcover WGS 1542 ISBN 978-3-374-05354-4 44,00 EUR
Evang. Verlagsanstalt Leipzig
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