Zu Korruptionskritik ist gegenwärtig national und international viel zu hören, nur wenige Beiträge allerdings entstammen der Theologie. Das hat auch mit begrifflichen Unklarheiten zu tun. Von geschäftlichen »Gefälligkeiten« und Abgeordnetenbestechung in Antike und Moderne über das mittelalterliche Ablasswesen und den noch lange üblichen Ämterkauf bis hin zur Verwendung des Korruptionsbegriffs als Instrument im politischen Kampf reicht das Spektrum.
Begegnen will man der Korruption vor allem durch die Verabschiedung scharfer Gesetze. So unterstützenswert solche Maßnahmen sind, ihre weitgehende Wirkungslosigkeit bekräftigt die theologische Einsicht, dass Korruption mit der grundsätzlichen »Sündhaftigkeit« des Menschen zu tun hat. Daher muss es neben der Unterstützung juristischer und wirtschaftlicher Korruptionsbekämpfung auch Aufgabe christlicher Kirchen sein aufzuweisen, wie aus der Perspektive des christlichen Menschenbildes solches Verhalten überwunden werden ...
Andreas Pawlas Kampf der Korruption Theologische Ansätze und Anfragen in Geschichte und Gegenwart
2017 422 Seiten | 15,5 x 23 cm Paperback WGS 2542 ISBN 978-3-374-04861-8 88,00 EUR
Evangelische Verlagsanstalt Leipzig
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