Schofield, M.: Ich will doch bloß sterben, Papa |
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Das amerikanische Original dieses Buches erschien 2012 und avancierte zu einem Bestseller der New York Times. „January first“ - einer der vielen Namen aus Jannis schizophrener Fantasiewelt ist der Originaltitel. Auf Jannis Schizophrenie bezieht sich auch der deutsche Haupttitel. Denn als Janni im Krankenhaus ist, da sagt sie allen Ernstes. „Ich will doch bloß sterben, Papa“. Janni ist bereit, aus dem Fenster zu springen. Um sie, die psychisch schwerkranke Tochter und Michael, ihren Papa, weniger um die Mama und den kleineren Bruder, darum geht es in diesem packenden, sehr authentischen, ehrlichen und fesselnden Buch. Als LeserIn wird man mit hineingenommen in die inneren (Isolation, Beziehungsunfähigkeit und -losigkeit) und äußeren (kratzen, schlagen, mit Gegenständen werfen) Erscheinungsformen der Geißel Schizophrenie. Man erlebt die elterliche und ärztlich-pflegerische Hilflosigkeit hautnah mit. Man liest tagebuchartig von vielen Niederlagen, aber auch kleinen Hoffnungszeichen. Was Janni und andere kleine oder große kranke Leute brauchen ist Akzeptanz und „unsere Versicherung: ´Deine Krankheit bestimmt nicht, wer du bist.´“ (S.11) Am Ende erwartet Michael „keine schönen Tage...Aber jeder Tag bringt diese Momente, in denen ich Janni lächeln sehe, Momente, in denen ich Hoffnung spüre, Momente, in denen ich nicht mit der Zukunft hadere, ganz gleich, was sie bringen mag. Und für diese Momente lebe ich.“ |
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