Schreiber, C.: Inside Islam

Im Kern besteht Schreibers neuestes, hochaktuelles Buch aus „Reportagen“ (S. 233) von 13 willkürlich ausgesuchten Moscheen in ganz Deutschland. Schreiber besuchte als Journalist im Laufe von acht Monaten zum Freitagsgebet die Moscheen. Ihn interessierte dabei, „Was in Deutschlands Moscheen gepredigt wird“ (siehe Untertitel). Als Kostproben seien folgende Predigtüberschriften genannt: „Jeder Mensch geht morgens hinaus und verkauft seine Seele und befreit sie vom Höllenfeuer oder richtet sie zugrunde“ (S. 118); „Wir müssen den Koran wieder lesen und lieben“ (S. 174); „Ich möchte über die größte aller Gefahren sprechen, nämlich über die Gefahr von Weihnachten“ (S. 196). Es könnte durchaus interessant sein, die Predigten nicht nur inhaltlich, sondern auch rhetorisch zu analysieren.

Das Buch ist in vier Teile gegliedert. Vor den 13 Reportagen steht eine ausführliche „Einleitung“ (S. 9-41), danach sein „Resümee“ (S. 233-245), zum Schluss auf den Seiten S. 246-253 finden sich 92 teilweise sehr informative Anmerkungen.

Als LeserIn gerät man eins-ums-andere Mal ins Staunen, zum Beispiel darüber, dass niemand in Deutschland wirklich genau sagen kann, wie viele Moslems bei uns leben oder wie viele Moscheen es gibt (vergleiche S. 32ff). Oder dass „von allen Imamen, mit denen ich Gespräche führen konnte, es nur einen einzigen gab, der in der Lage war, sich für ein Interview ausreichend auf Deutsch auszudrücken.“ S. 236 umgestellt) Und so weiter.

Zusammengefasst und kurz gesagt: Schreibers lebendig geschriebenes und leicht lesbares Buch ernüchtert. Und deshalb ist notwendig. (gm)

Constantin Schreiber
Inside Islam
Was in Deutschlands Moscheen gepredigt wird

Taschenbuch
253 S.
18,-- €

Ullstein Buchverlage Berlin



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