Die 1965 geborene Autorin „studierte nach langjähriger Praxis als Gemeindepädagogin in der Evangelischen Kirchengemeinde [in welcher wird nicht gesagt] im Akademischen Aufbaustudium am Theologischen Seminar Adelshofen und an der University of South Africa zum Master of Theology (MTh).“ (S. 4) Dies ist ihre Master-Arbeit. Gleich auf der ersten Seite steht – zu Titel und Untertitel passend: „Ich bin der Meinung, dass wir auch fühlbare Erfahrungen brauchen, in denen Gott uns begegnen kann!“ (S. 7)
Im einleitenden ersten Kapitel wird fett gedruckt die Forschungsfrage gestellt: „Wie wird das Angebot der Krankensalbung in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen praktiziert?“ (S. 17) Diese wird dann sachgemäß S. 17f neunfach aufgefächert. Im Anschluss wird Krankensalbung mit Peter Zimmerling definiert als „ganzheitliches, prozeßhaftes [Geschehen] …, das soziale Beziehungen mit einschließt, nicht auf spektakuläre Spontanheilungen forciert ist und den Heilungsdienst als Aufgabe der Gesamtgemeinde versteht“ (S. 19). Zimmerling betreute Soffners Arbeit auch (siehe S. 7) und bewertet sie auf dem Umschlageinband: „Sabine Soffner belegt mit exegetischen, systematisch-theologischen und empirischen Gründen die wichtige Funktion der Krankensalbung. Eine liturgische Ordnung kann dabei für Gemeinden eien große Hilfe sein. Die vorliegende Untersuchung leistet den für ein praktisch-theologische Arbeit erforderlichen Brückenschlag zwischen Theoriebildung und praktischer Umsetzung in glänzender Weise.“
Außer einigen sehr kleinen formalen Mängeln (die griechischen Buchstaben sind passim unterschiedlich groß gedruckt; S. 89 ist in V. 14 c statt und ein daß unterstrichen; Luther wird nicht nach der Weimarana oder einer wissenschaftlich anerkannten Ausgabe zitiert, sondern nach der veralteten Ausgabe Groß-Oesingen; im Bibelstellenregister S. 193 fehlen Verweise auf Jak 5,14f), möchte ich nurmehr den einen inhaltlichen Mangel markieren, dass die Arbeit zu wenig in den Gesamtzusammenhang von ´Zeichen und Wunder´ gestellt ist. Speziell im Blick auf Jak 5,14f (diese Bibelstelle wird S. 87-102 exegesiert) bleibt zu hoffen und zu wünschen, dass Soffners Arbeit für die zukünftigen Predigten zur Stelle (Reihe IV, 19.Sonntag nach Trinitatis) fruchtbar gemacht wird, vor allem aber, dass es in unseren Kirchengemeinden zu einer neuen biblisch initiierten, theologisch und praktisch verantworten Umsetzung von Jak 5,14f kommt; S. 50ff bearbeitet Soffner dies für ihre Sächsische Landeskirche. Im Blick auf meine eigene, württembergische Landeskirche sieht es diesbezüglich sehr dürftig aus. Im Ergänzungsband zum „Gottesdienst“ (S. 102-108) findet sich der Abschnitt „Segnungsgottesdienst“. Jak 5,14 wird nur einmal in einer Klammerbemerkung genannt, und statt Krankensalbung ist ab S.105 plötzlich von Krankensegnung die Rede. Mögen unsere Kirchen(-gemeinden) landauf landab bibelgemäßer werden! (gm)
Sabine Soffner Wenn Gott uns berührt
Gebet und Salbung am Krankenbett Schriftenreihe Theologisches Seminar Adelshofen (STSA) 8 26,90 € 195 Seiten Format 14,8 x 21 cm Paperback 2015 ISBN: 978-3-95477-044-1
AVM
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