Spirig-Huber/Graf: Ich werde, also bin ich

Die beiden Autoren (sie 1957 geboren, er 1948) – so erfährt man auf der Rückseite des Buchdeckels - leben beide in Bern und „leiten zusammen Exerzitienkurse und Seminare für spirituell orientierte Biografiearbeit.“ Ihr primäres Interesse ist also nicht theoretischer, sondern praktischer Natur – was bei der Biografiearbeit ja nur von Vorteil ist.

Ungefähr seit der Jahrtausendwende finden sich immer mehr Buchtitel mit dem neuen Begriff ´Biografiearbeit´; auf S. 96 werden in dem kleinen Teil „Literaturhinweise drei Titel genannt. Und der erste Satz der kurzen „Einleitung“ (S. 8f) stellt lapidar fest: „Biografiearbeit ist in aller Munde.“ Die beiden Autoren verbinden Biografiearbeit jedoch dezidiert mit jüdisch-christlichen Traditionen und verleihen ihr damit ein spezifisches Gepräge.

Ihr Buch ist zweigeteilt. Im ersten Teil (S. 10-46) geht es um Grundsätzliches der Biografiearbeit, vor allem darum, „wie Biografie und Spiritualität in der jüdisch-christlichen Tradition untrennbar miteinander verbunden sind.“ (S. 8) Augustinus, Theresa von Avila und Ignatius von Loyola sind ihre Beispiele, die diese Verbindung unterstreichen. Letzterer spielt für Spirig-Huber und Graf eine leitende, jedoch nicht exklusive oder Rolle. Der zweite Teil (S. 47-95) besteht aus sieben meist kurzen Kapiteln. Nach den ersten zwei einleitenden geht es im Folgenden um konkrete, spirituelle, sehr praktische Dinge. Das längste Kapitel (S. 57-74) trägt die Überschrift „Wer ich bin und wie ich geworden bin“. Mit Vergangenheit und Gegenwart ist Biografiearbeit jedoch nicht am Ende. Denn – damit schließen die Autoren ihr Büchlein: Es ist unsere ureigene Aufgabe, „unseren ganz eigenen Weg zu suchen und zu gehen...“ (S. 95) (gm)


Spirig-Huber, Theres/Graf, Karl
Ich werde, also bin ich
Biographiearbeit – spirituell
Hinführung und Übungen

96 Seiten,
11 × 19 cm, gebunden
€ 8,90 (D) / € 9,20 (A)
ISBN 978-3-429-03927-1

echter



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