„Born Again“: A Portrait and Analysis of the Doctrine of Regeneration within Evangelical Protestantism
Googelt man den Begriff Wiedergeburt, so werden einem außer dem christlichen Gebrauch (siehe Christentum) die folgenden vier anderen eröffnet: Ägypten/griechische Antike, Reinkarnation, Buddhismus, Parteinamen. Würde man auf der Straße Menschen befragen, so würden vermutlich die meisten Wiedergeburt am ehesten mit dem Reinkarnationsglauben in Verbindung bringen, wohl nur sehr sehr wenige würden sich als wiedergeboren bezeichnen. Anders in den USA. born again-Christians sind als Erben und Teil der US-amerikanischen Erweckungsbewegung bis in unsere Gegenwart hinein (sehr) aktiv.
Hamilton denkt und schreibt nicht als Vertreter eines born-again-Christentums. Er hatte von 2012-2015 in Erlangen an einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Graduiertenkolleg teilgenommen und untersucht in seiner Erlanger Dissertation The Theological Grammar of Being „Born Again“.
In seiner Introduction (S. 15-36) eröffnet er das weite Feld der ´Wiedergeburt´. Richtigerweise sieht er diese als „a mix of personal experience and interpretation of theological doctrine.“ (S. 22) Es geht Hamilton weniger um die praktisch-theologische, erfahrungswissenschaftliche Seite der Wiedergeburt, als vielmehr um die Lehre und ihre Geschichte. Im zehnten Kapitel (S. 234-290) berichtet er jedoch von 13 AmerikanerInnen, die der Zeitschrift Christianity Today von ihrer Wiedergeburt erzählten. Vor dem kurzen abschließenden Teil III (S. 309-331) behandelt er in den beiden umfangreichen Hauptteilen I (S. 39-185) und II (S. 187-308) The Theological Tradition of „Born Again“ Christianity und Regeneration in Contemporary Evangelical Dicourse in North America.
In dieser kurzen Buchvorstellung kann nicht zu sehr in Details gegangen werden. Auf jeden Fall aber dies: Zur biblischen Tradition (siehe S. 39-46) und zur Geschichte der Lehre von der Wiedergeburt gehören auch Philipp Jacob Spener (S. 70-99) und – so manche/r staunt darüber – Schleiermacher (S. 133-157). Insofern taucht man mit Hamilton auch in die eigene Geschichte ein. Die englische Sprache und der hohe Preis dieser Studie mögen keine unüberwindlichen Hindernisse sein, um sich damit gründlicher zu beschäftigen. (gm)
Stephen James Hamilton „Born Again“: A Portrait and Analysis of the Doctrine of Regeneration within Evangelical Protestantism (Research in Contemporary Religion Vol. 23) gebunden 348 S. 100,-- €
Vandenhoeck & Ruprecht
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