Für Schnellleser*innen mein Gesamteindruck dieses neuen Buches zu einem uralten und deshalb immer wieder verhandelten Menschheitsproblem vorneweg: da liest ein studierter Theologe (der sich dann der Philosophie zuwandte); sehr eigenständig, also ohne Auseinandersetzung mit der alttestamentlichen Fachliteratur, das Buch Hiob. Dies passt zum kurzen thetischen Titel und Cover des Buches.
Türcke versteht das Hiobbuch zweigeteilt: erstens und vor allem als „großes Märchen“ (S. 42; vergleiche S. 24 und öfter), dem zweitens „rund vierzig Kapitel einer sprachgewaltig ausufernden Dichtung folgen, ehe die knappe Erzählprosa des Anfangs wieder aufgenommen und in wenigen Versen zu einem Happy end sondergleichen geführt wird.“ (S. 42) Gleichwohl sei alles ´umsonst´. Dieser Begriff ist der Dreh- und Angelpunkt des Türcke´schen Denkens (vergleiche sein Résümé auf den S. 115-120).
Insgesamt verfolgt man Türckes Überlegungen interessiert, fragt sich am Ende jedoch, ob er wirklich den „Schlüssel zu Hiob“ (Untertitel) darbietet und Türckes „ganz neue Antwort“ (so auf dem rückseitigen Umschlagdeckel) der alttestamentlichen Wissenschaft genügt. (gm)
Christoph Türcke Umsonst leiden. Der Schlüssel zu Hiob
gebunden 120 S. 14,80 €
Zu Klampen Verlag
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