Die in diesem Band gesammelten zehn Beiträge zur „Frage, wie das Alte Testament literarisch, historisch und theologisch angemessen zu verstehen ist“ (S. V), „gehen auf eine Tagung der Fachgruppe Altes Testament in der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Theologie e.V. zurück“ (ebenda).
Aktueller Anlass dieser Tagung im Februar 2016 in Berlin war der nicht nur in kirchlich-theologischen Kreisen heiß diskutierte Beitrag Notger Slenczkas „Die Kirche und das Alte Testament“ (2013). Ein Niederschlag dessen ist auch, dass Slencka der häufigste Registereintrag ist (siehe S. 209-213). Doch es ist beileibe nicht so, dass es in diesem Buch nur um ihn geht. Sehr deutlich wird dies zum Beispiel an dem mit 40 S. längsten ersten Beitrag des Heidelberger Alttestamentlers Manfred Oeming. Im Rekurs auf viele andere Theologen verweist er S. 39 auf die „Pluralität der Zugänge zu Gott“: „Der Kanon des Alten Testaments ist eine systematische Anleitung, sich auf eine Vielzahl von Wegen Gott anzunähern, von vielen Seiten und mit ganz verschiedenen ´Einstiegen´ einer Spur zum Zentrum des Seins zu folgen und im Dickicht des Lebens Einblicke in die Tiefe des Seins zu finden...“
Neben Oeming kommt der Wiener Alttestamentler Ludger Schwienhorst-Schönberger, die NeutestamentlerIN Thomas Söding und Oda Wischmeyer, außer Slenczka der Systematiker Jörg Lauster, die beiden Kirchengeschichtler Henning Volker Drecoll und Markus Wriedt, sowie die beiden Praktischen Theologen Alexander Deeg und Michael Fricke zu Wort. Weitere Informationen gibt das „Autorenverzeichnis“ auf S. 227. Die beiden Herausgeber beschränkten sich auf das „Vorwort“ (I-VIII), in dem sie die einzelnen Beiträge inhaltlich kurz vorstellen.
Insgesamt gesehen ergibt sich ein kräftiges „Ja“ zum AT; nicht uninteressant sind die Distinktionen im Verhältnis von AT und NT, sowie je eigene (fachspezifische) Gewichtungen. (gm)
Markus Witte / Jan C. Gertz (Hgg.) Hermeneutik des Alten Testaments
2017 232 Seiten | 15,5 x 23 cm Paperback WGS 2452 ISBN 978-3-374-05092-5 48,00 EUR
Evang. Verlagsanstalt Leipzig
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