Rundbrief an die
Interessierten, Fans und Freunde
von theology.de
ISSN: 1611-0269
Ausgabe: 02/2017
Empfänger: 15.797 |
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ANGEDACHT: Populus und Populismus
Die Sehnsucht nach einem „starken Mann“ ist so alt wie
die Menschheit. Auch die Bibel berichtet davon und führt uns ins 6. Jahrhundert
vor Christus zurück. Schon vor über zweieinhalbtausend Jahren haben Korruption
und Misswirtschaft, Gottlosigkeit und moralischer Verfall, falsche Partner und
falsche Politik zum Untergang des judäischen Reiches geführt. Existenzverlust,
Flucht und Exil waren die Folgen, - und allerlei Propheten, die Hoffnung auf
einen schürten, der Recht und Gerechtigkeit bringen würde und sich darum kümmern
würde, dass Menschen wieder in Sicherheit und Ordnung leben könnten. Kommt Ihnen
das bekannt vor?
Wer Ausbeutung und Korruption erfahren hat, wer von
Machthabern belogen und im Stich gelassen wurde oder verpennt hat, sich
rechtzeitig zu engagieren, der sehnt sich nach einer starken Hand, die endlich
aufräumt (was man selbst nie konnte oder wollte). Meist sind es die „kleinen
Leute“, die sich selbst nicht zu helfen wissen, die daher am lautesten schreien.
Das, was sie unter „Anstand und Moral“ verstehen, das wollen sie verteidigen.
Und sie wollen noch ein bisschen Selbstwertgefühl. Viele sehnen sich nach einem
„starken Führer“, der die „Schande“ hinwegwischt. Das war 1933 in Deutschland so
und das erleben wir jetzt in Russland, in der Türkei und auch in den USA: die
Sehnsucht nach dem starken Mann. Man hat aus der Geschichte nichts
gelernt.
Aber trotzdem: Die Sehnsucht und die Sehnsüchtigen
müssen wir ernst nehmen. Denn die Sehnsucht der Sehnsüchtigen erinnert uns
daran, dass niemand sich abfinden darf mit der Welt, wie sie ist, und mit der
Gesellschaft, wie sie ist. Selbst die unsägliche AfD erinnert uns daran, dass es
doch die Vision eines Größeren geben müsste – etwas, das größer und bedeutender
und weltbewegender sein muss als das kleinkarierte europäische Hickhack und die
globale Ellbogenmentalität.
Auf das Volk zu hören, ist wichtig. Auch Martin Luther
riet, „dem Volk aufs Maul (zu)
schauen“, also gut zuzuhören. Aber nicht nach
dessen Munde zu reden! „Populus“ ist lateinisch für „Volk“ – „populär“ ist also
das, was dem Volk entspricht, was dem Volk einleuchtet, was das Volk bewegt. Nur
dem Populisten geht es nicht um das populus, - es geht ihm nur um die eigene
Macht. Der Populismus lebt von der Sehnsucht und zugleich Visionslosigkeit der
Anderen, die er damit manipuliert und für seine Ziele ausnutzt bzw. auf die
Straße schickt.
Aber die Sehnsucht der Sehnsüchtigen richtet sich immer
auf Über-Menschliches. Recht und Gerechtigkeit für alle, ausnahmslos – ein Land
der Hoffnung, in dem alle Menschen sicher wohnen: unabhängig von deren Religion,
Rasse, politischer oder sexueller Orientierung. Das kann nur Gott bewirken.
Daher beten wir im Vater Unser: „Dein Reich komme,
Dein Wille geschehe im Himmel wie auf Erden.“ Dann
ist es ein für alle Mal vorbei mit dem tödlichen Hass und der egoistischen Gier.
Das bekennen wir. Dafür leben wir. Darum beten wir. Darauf hoffen
wir: Dein Reich komme!
Wo ernsthaft so gebetet und gehofft wird, da haben
Populisten keine Chance! Wo christliche Hoffnung populär ist, haben Populisten
keine Chance. Denn Christen wissen, was wir von Menschen erwarten dürfen – und
was Gott allein erreichen kann. Und wie können wir die Worte und Taten der sog.
starken Männer beurteilen?
Als hätte er schon die post-faktischen Lösungen und
Populisten gekannt, schreibt der Apostel Paulus an die junge Gemeinde in
Thessaloniki: „Prüft aber alles, und nur das Gute
behaltet. Meidet allen bösen Schein!“ (1Thess5,
21f). Wenn Paulus’ Worte zum Maßstab und zur Richtschnur des Denkens, Handelns,
Surfens und Diskutierens werden, dann haben Populisten keine Chancen. Ich gebe
zu: Prüfet alles, und nur das Gute
behaltet, kann richtig mühsam sein. Aber es lohnt
es sich! Probieren Sie es aus. |
NEU IM FEBRUAR 2017
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AKTUELLER NEWSletter - ANGEDACHT:
Populus und Populismus
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unser aktueller NEWSletter
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GEDENKTAG: Valentinstag,
14.2.
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Valentinstag, - ein Feiertag der Blumenhändler? Ein Gedenktag an
den Bischof Valentin? ...
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FEIERZEIT:
Fastnacht
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Die
Fastnacht, der Fasching oder der Karneval sind keine kirchlich-liturgischen
Zeiten, rechnen nicht eigentlich zum kirchlichen Festjahr. Fastnacht ist aber
ein Schwellenfest vor dem Aschermittwoch ...
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THEOLOGIE und Naturwissenschaften:
Gegensätze?
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Theologie und Naturwissenschaften sind das nicht Gegensätze? Um es gleich zu Beginn zu sagen: Die
verbreitete Auffassung, Theologie und Naturwissenschaften seien zueinander
gegensätzlich wie Feuer und Wasser, ist ein Mythos. Die historische Entwicklung
und Auseinandersetzung der beiden Disziplinen, auch im Falle Galileis und
Darwins, ist wesentlich vielschichtiger und daher auch spannender als diese
Auffassung nahelegt. ...
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SHOA: Wo war Gott in
Auschwitz?
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Das
Gedenken an den Holocaust dreht sich meist um die Frage, wie der Mord an sechs
Millionen Juden möglich war. Gott spielt dabei zunächst keine Rolle. Unser Autor
Jens Rosbach hat sich damit beschäftigt und den Einfluss der Shoah auf den
jüdischen Glauben beleuchtet. ...
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ISLAM: Auch der Islam braucht ein
Jahr der Barmherzigkeit
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In
einem Gastbeitrag der DIE ZEIT (20.01.2017) beruft sich Professor Mouhanad
Khorchide auf Papst Franziskus, der ein Jahr der Barmherzigkeit für die
Christenheit ausgerufen hatte. Nach Khorchides Meinung, sollen die Muslime es
ihm gleichtun. ...
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REFORMATION: Zeitreisen per
Video
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Wie war
das damals: Wieso kam es 1517 zur Reformation? Weshalb entstand die evangelische
Kirche? Und warum geht uns das heute noch etwas an? ...
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WETTBEWERB: Ein Lied für ein
Frauennetzwerk
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Im
Rahmen des Reformationsjubiläums schreibt die Katharina-Zell-Stiftung einen
Lied-Wettbewerb für Texter_innen und Musiker_innen aus. Gesucht wird ein Lied
zum Verbandsspruch. ...
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MITMACHKAMPAGNE: reformaction
2017
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Unter
dem Motto „Gemeinsam Großes bewegen“ ruft die Kampagne zum Mitmachen auf
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VERANSTALTUNGEN
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Veranstaltungen, Events, Programme etc. im
Überblick
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TUTZING: Die Menschenfreundlichkeit
Gottes leben, 7.-8.2.
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Rechtsextremismus, Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Kirche
- Eine Tagung in Kooperation mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern
sowie der Projektstelle gegen Rechtsextremismus und der
Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche & Rechtsextremismus
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VORBEREITUNG Interkulturelle Woche,
17.-18.2.
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„Vielfalt verbindet.“ – unter diesem Motto findet die
Interkulturelle Woche 2017 sowie die bundesweite Vorbereitungstagung zur
Interkulturellen Woche am 17. und 18. Februar 2017 in Hannover statt. Der
Ökumenische Vorbereitungsausschuss (ÖVA) lädt zu dieser Tagung Haupt- und
Ehrenamtliche ein, die sich in den Themenbereichen „Migration, Antirassismus,
Partizipation und Flüchtlinge“ engagieren. ...
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POLITISCHES Design-Demokratie
gestalten, 17.-19.3.
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In der
Kultur werden Weltbilder und Lebensgefühle transportiert, Freiheitsbereiche
ausgelebt und abgegrenzt, Sozialverhalten und Grundwerte kommuniziert. Design
als Teilbereich der Kultur spielt eine wichtige Rolle im Kommunikationsraum
einer Gesellschaft. Bietet Design auch Ansätze zur Reformierung politischer
Praxis? Gibt es Gestaltungsimpulse für Bürgersinn? Kann Design Demokratie
beleben? ...
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KIRCHE im Web,
23.-24.3.
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Auch in
2017 lädt "Kirche im Web" wieder alle ein, die sich mit kirchlicher
Online-Kommunikation und Digital-Trends beschäftigen. Schwerpunktthema ist
dieses Mal die Kommunikation der Zukunft. ...
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MISSIONARISCHER Gemeindekongress
"Dynamissio" 2017
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Eine
Tagung für haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende in Kirchengemeinden
veranstaltet die Arbeitsgemeinschaft Missionarischer Dienste (AMD) vom 23. bis
25. März 2017 im Berliner Velodrom. Grundsatzreferate werden ergänzt durch
Praxisbeispiele, Kurzbeiträge, Filme und Musik ...
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ECIC 2017,
25.-28.4.
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Vom 25.
bis 28. April 2017 findet zum Thema "Extended Reality and Public Theology" die
22. European Christian Internet Conference (ECIC) in Warschau statt.
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BUCH-Empfehlungen
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Hier
finden Sie unsere Buchempfehlungen jeden Monat neu ... und auch in unserem
Archiv: Buch & Bücher zu Theologie & Kirche
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GEWINNEN:
Monatsrätsel
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PREISFRAGE:
Was geschah der Legende nach
mit dem Namensstifter des Valentintags? a) Er wurde Papst b) Er wurde enthauptet c) Er wurde zum
Schutzheiligen der Blumenhändler ... einen Tipp finden Sie hier. Einsendeschluss ist der 24.02.2017.
Natürlich
gibt es auch etwas zu gewinnen: 3 x je 1: Hofer, M.: Glauben und
das Leben genießen Kann man lebenslustig und gläubig sein? Die Bibel sagt
dazu eindeutig "ja" und zeigt, dass Gott einer ist, der in allen Lebensformen
mit dabei ist, um den Menschen mit seinem Segen zu begleiten: im miteinander
Essen, Trinken, Arbeiten, Schlafen, Freude haben ...; auch die Erotik ist nicht
ausgespart. ... >>>
Gesponsert vom
Tyrolia Verlag! Herzlichen Dank!
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SKURRILES: Jesus in HD
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Wer hat
sich nicht schon einmal gewünscht, mit Jesus zu sprechen oder wenigsten
telefonieren zu können. Nun erfüllt eine Webseite diesen Lebenstraum: fiverr!
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Gott befohlen, - wir wünschen Ihnen eine gute Zeit
Ihr Team von theology.de
Der nächste NEWSletter erscheint zum 01.03.2017.
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe:
20.02.2017. |
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