NEWSletter 05/2017

Rundbrief an die Interessierten, Fans und Freunde von theology.de

ISSN 1611-0269
Ausgabe: 05/2016
Empfänger: 15.643



Pfr. Otto W. Ziegelmeier


INHALT

 


ANGEDACHT: Nur den rechten Anstrich

Einst suchte eine Gräfin für ihren Jungen einen Erzieher. Da empfahl man ihr den später berühmt gewordenen Dichter und Professor Christian Fürchtegott Gellert. Er studierte damals noch Theologie und Philosophie, musste aber aus Geldmangel sein Studium unterbrechen. Daher gab er jungen Adeligen Privatstunden. Die Gräfin ließ den jungen Gelehrten kommen, um sich den jungen Mann anzuschauen. Sie war tief beeindruckt von dessen einfacher Frömmigkeit und großer Klugheit. Auffällig war auch seine Schüchternheit. Daher machte sie ihm ein großzügiges Angebot, das sie mit einem Wunsch verband:
„Ich bitte mir eines aus. Sie genießen wegen Ihrer Gelehrsamkeit den besten Ruf. Ich verlange nichts weiter als einen leichten Anstrich von Sprachen, Geografie und Geschichte. Sie genießen wegen Ihrer Frömmigkeit den besten Ruf. Machen Sie aber aus meinem Jungen keinen ständig betenden Christen. Es genügt mir vollkommen, wenn mein Sohn die zehn Gebote lernt und sonntags in die Kirche geht. Verstehen Sie mich recht, ich verlange von allem nur den rechten Anstrich!“ 

Darauf erwiderte der Gellert erwiderte der schüchterne Theologiestudent: „Gnädige Frau, wenn das Ihr Ernst ist, rate ich Ihnen, nehmen Sie lieber einen Anstreicher!“ Er empfahl sich und ließ die Gräfin baff staunend stehen.

Das hätte man dem jungen und schüchternen Theologiestudenten gar nicht zugetraut. Obwohl der das Geld dringend brauchte, war ihm eines noch wichtiger: Er will niemand auf den falschen Weg schicken oder etwas mit auf den Weg geben, das keinen wirklichen Wert hat. Respekt! Sein Auftritt brachte ihm gewiss keine Weiterempfehlung und auch keine warme Suppe für den Abend. Im Gegenteil. Warum schlug er aber das großzügige Angebot aus?

Für Gellert war sofort klar, dass ein frommer Anstrich viel zu wenig ist. Ja, die 10 Gebote zu kennen – und zu beherzigen! – und sonntags in die Kirche gehen, ist nur äußerlicher „Anstrich“, ist nur Fassade. Das reicht nicht. Viel wichtiger ist eine innere Beziehung zu Gott, ein Vertrauen in den, der einen trägt, gerade wenn es einem schlecht geht. Mit Gott in Verbindung zu stehen, im Gebet zu ihm zu sprechen und dabei auch auf ihn zu hören, das macht einen gläubigen, sich getragen wissenden und hoffnungsfrohen Christen aus. Das ist der Unterschied zwischen Schein und Sein, zwischen fromm tun und aus dem Glauben leben.

Daher wünsche ich uns ein beherztes Christ-Sein und das Rückgrat eines Christian Fürchtegott Gellert.

NEU IM MAI 2016

FEIERTAG: 1. Mai

Regionales "Hochfest Maria Schutzfrau Bayerns", Gedenktag "Joseph des Arbeiters" & Tag der Arbeit. ... und was sonst noch mit diesem Festtag verbunden ist. ...

FEIERTAG: Christi Himmelfahrt - Vatertag, 5.5.

Der Glaube an die Himmelfahrt wird in frühchristlichen Texten, insbesondere Glaubensbekenntnissen, bezeugt, z.B. bei Polykarp von Smyrna, Justin der Märtyrer und Irenäus von Lyon. Die Himmelfahrt wird auch bekannt in dem alten römischen Glaubensbekenntnis des dritten Jahrhunderts. ...

FEIERTAG: Muttertag, 8.5.

Als Begründerin des heutigen Muttertags gilt die Methodistin Anna Jarvis. Sie hatte, in Philadelphia am 9. Mai 1907, an einem zweiten Sonntag im Mai (zum 2. Todestag ihrer eigenen Mutter, Ann Jarvis aus Grafton, West Virginia) mit 500 weißen Nelken ihre Liebe zu ihrer gestorbenen Mutter zum Ausdruck bringen wollen und vor der Kirche diese an andere Mütter ausgeteilt ...

FEIERTAGE: Pfingsten, 15.-16.5.

Der Geburtstag der Kirche, das Gegen-Ereignis zum "Turmbau zu Babel",- ... oder als sich alle wieder verstanden. ...

FEIERTAG: Fronleichnam, 26.5.

Der römisch-katholische Feiertag Fronleichnam, das "Hochfest des Leibes und Blutes Christi" wird am zweiten Donnerstag nach Pfingsten, also 10 Tage nach Pfingsten, gefeiert. Es geht auf eine Vision der Augustinernonne Juliana von Lüttich zurück ...

BIBEL: Teile der Bibel möglicherweise älter als gedacht

Ein Forscherteam von der Universität von Tel Aviv hat Hinweise darauf gefunden, dass einige biblische Texte früher entstanden sein könnten als bisher allgemein angenommen wurde. Die Wissenschaftler wandten eine Methode zu Handschriftenanalyse an, wie sie auch von Geheimdiensten und Banken verwendet werden, um Unterschriften zu untersuchen, berichtete der britische „Guardian“ (Onlineausgabe). Dabei fanden die Wissenschaftler heraus, dass alte hebräische Inschriften, die um 600 v. Chr. datiert werden, von mindestens sechs verschiedenen Autoren stammen müssen. ...

FÖRDERUNG: KULTURARBEIT IN KIRCHEN

Kirchengemeinden, Kirchenkreise und kirchliche Einrichtungen können sich bis zum 31. August 2016 um die Förderung ihrer Kulturarbeit bewerben. Gefördert werden 2016 bis zu zwölf neue Vorhaben jeweils mit bis zu 7.500 Euro. Der „Fonds Kulturarbeit in Kirchen – Kulturkirchen“, der von der hannoverschen Landeskirche aufgelegt wurde, dient der professionellen Begegnung von zeitgenössischer Kunst und Kultur mit Kirche und Theologie. ...

TODESSTRAFE: Basisgemeinschaft Sant‘ Egidio gegen Todesstrafe

Weltweit steigen die Hinrichtungen. Mindestens 1634 Hinrichtungen wurden 2015 durchgeführt. Die EKD und Papst Franziskus haben zur weltweiten Ächtung der Todesstrafe aufgerufen. Das unterstützt die katholische Basisgemeinschaft Sant‘ Egidio. Denn sie arbeitet darauf hin, dass diese unmenschliche Strafe abgeschafft wird. ...

ERLASSJAHR.DE: startet Kampagne gegen Verschuldung

Bündnis „erlassjahr.de“ startet Kampagne gegen Verschuldung von Entwicklungs- und Schwellenländern EKD-Ratsvorsitzender Bedford-Strohm und Kardinal Marx fordern mehr Einsatz für globale Gerechtigkeit In Berlin ist am 13.04.2016 der „Schuldenreport 2016“ vorgestellt worden. Er gibt einen Überblick über die Verschuldungssituation von Entwicklungs- und Schwellenländern. 108 von ihnen – und damit mehr als in den Vorjahren – werden in dem Bericht als kritisch verschuldet aufgeführt. Das Bündnis „erlassjahr.de“ und das Bischöfliche Hilfswerk Misereor haben bei der Veröffentlichung ihres Schuldenreports die Dringlichkeit eines unabhängigen Insolvenzverfahrens für verschuldete Staaten hervorgehoben. ...

WETTBEWERB: "Auf der Flucht: Frauen und Migration"

Das Thema des Martin-Lagois-Wettbewerbs 2016 lautet „Auf der Flucht: Frauen und Migration“. Gesucht werden Fotoreportagen und Bilder, die die besondere Situation von weiblichen Flüchtlingen dokumentieren. Im Vordergrund sollen die Herausforderungen stehen, die Frauen auf der Flucht, in Gemeinschaftsunterkünften und der neuen Umgebung meistern müssen. Ziel ist es, eine Wanderausstellung auf Reisen zu schicken, die den interkulturellen Dialog fördert und damit zu Frieden und Toleranz beiträgt. Das Preisgeld beträgt insgesamt 3.000,- Euro. ...

SCHREIBAUFRUF: sola scriptura 2017

Luthers Leistung als Provokation für die Leistungsgesellschaft - Kirchenkreis eröffnet Schreibwettbewerb für Jugendliche und Erwachsene Zur Feier des 500jährigen Reformationsjubiläums eröffnet der ev. Kirchenkreis Wittenberg am 31. März 2016 den Schreibwettbewerb sola scriptura 2017. Über regionale und konfessionelle Grenzen hinweg sind Jugendliche und Erwachsene aller Konfessionen ebenso zur Teilnahme aufgerufen wie kirchlich nicht Gebundene bzw. "Atheisten". Gefragt sind unveröffentlichte Kurztexte aller literarischen Genres zum Thema "Luthers Leistung als Provokation für die Leistungsgesellschaft": Inwiefern ist Martin Luthers These von der Gnade, vom unbedingten Angenommensein heute vertretbar? ...

CONTRA: Stammtischparolen gegen Flüchtlinge

Die rund 70 Teilnehmer standen beim Argumentationstraining gegen ausländerfeindliche Stammtischparolen in Wuppertal noch unter dem Eindruck des Abschneidens der AfD bei den vergangenen Landtagswahlen. Am Ende des Abends hat jeder einzelne Teilnehmer jedoch begriffen, dass Rassismus in Deutschland nicht erst ein großes Problem ist, seit viele Flüchtlinge in Deutschland Zuflucht suchen. Klaus-Peter Hufer, Politologe an der Universität Duisburg-Essen, bietet seit 2001 Argumentationstrainings gegen Stammtischparolen an und hat dazu auch ein Buch veröffentlicht. "Die Inhalte sind über die Jahre weitestgehend gleich geblieben", sagt Hufer. "Nur die gesellschaftliche Auseinandersetzung hat sich mit der Zeit zugespitzt." ...

GESUCHT: Unterlindenmuseum Colmar sucht Werke von Otto Dix

Zur Vorbereitung der Ausstellung « Otto Dix und der Isenheimer Altar » (08/10/2016 – 30/01/2017) und der Erstellung des Ausstellungskataloges sucht das Unterlindenmuseum in Colmar noch sechs Werke des deutschen Künstlers Otto DIX (1891-1969), deren Verbleib unbekannt ist. Sie befinden sich vermutlich in Privatsammlungen. Die gesuchten Gemälde und Zeichnungen würden bestimmte Aspekte der Ausstellung bereichern. ...

VERANSTALTUNGEN

Veranstaltungen, Events, Programme etc. im Überblick

ONLINE-Andacht ... mitgetwittert, 7.5.

Die evangelische Online Andacht. Immer am ersten Samstag im Monat um 19 Uhr. Live in der Markuskirche in Wien-Ottakring ...

KUNST: Die Gegenwart der Kunst im Leben der Gemeinde, 9.-13.5.

Das Pastoralkolleg führt in die Gegenwart der Kunst ein, fragt nach theologischen Kriterien im Umgang mit Kunst und nach praktischen Hilfestellungen für die Bilderpredigt, den Unterricht und die Gemeindepraxis. ...

NÜRNBERGER Forum: Öffentliche Theologie,3.-6.10.

XII. Nürnberger Forum – 3. bis 6. Oktober 2016: Öffentliche Theologie – Religion – Bildung. Interreligiöse Perspektiven

KLEINE liturgische Formen in Altenheim, Hospiz ..., 2.-4.11.

Die Fortbildung findet in Kooperation mit dem Zentrum Seelsorge und Beratung vom 2. bis 4. November 2016 im Martin-Niemöller-Haus in Arnoldshain statt. ...

BUCH-Empfehlungen

Hier finden Sie unsere Buchempfehlungen jeden Monat neu ... und auch in unserem Archiv: Buch & Bücher zu Theologie & Kirche

SKURRILES: 666 – des Rätsels Lösung

Allgemein gilt der Teufel als die Personifizierung des Bösen. In der Bibel wird er auch mit der Zahl "666" bezeichnet, - auch ist diese Zahl symbolisch gemeint. Aber auf wen verweist sie eigentlich? Hans Taeuber vom Institut für Alte Geschichte kam nun diesem Rätsel der Bibel auf die Spur. ...

GEWINNEN: Monatsrätsel

Rätsel zum April 2016: PREISFRAGE: Worauf geht Fronleichnam zurück?
a) auf die Offenbarung des Johannes (Offenbarung 25,25).
b) auf den Leichnam des auferweckten Lazarus (Johannes 11).
c) auf die Vision der Nonne Juliana von Lüttich (anno 1209).

... einen Tipp finden Sie hier. Einsendeschluss ist der 24.05.2016.


Natürlich gibt es auch etwas zu gewinnen:
5 x je 1: Magirius, G.: Frankenglück

"Frank und frei" ist eine Redewendung, die man nicht nur in Fran ken kennt. Die Formulierung bringt das fränkische Naturell auf den Punkt: offen, ehrlich, geradeaus. Dies gilt auch für die Natur in Franken, wie sie Georg Magirius in seinem neuen Band vorstellt. Offen, ehrlich ... aber nicht immer geradeaus, sondern auch auf verschlungenen Pfaden führt er den Leser zu 33 Orten, die zum Staunen und Verweilen einladen. Jenseits der großen Straßen lassen sich mit seiner Führung wunderbare Kleinode finden ... >>>
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Mit herzlichen Grüßen und Wünschen für eine gute Zeit im Segen des Herrn

Ihr Team von theology.de 



Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 20.05.2016

 


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