ANGEDACHT: Wenn alles schief geht
Kennen
Sie das? Die Kaffeemaschine wird inkontinent, die geliebte Kamera fällt
auf das Objektiv und ist nicht mehr reparabel, vor und neben dem Büro
Baulärm, beruflich Stress und privat große Sorgen, weil die liebsten
Menschen schwer erkrankt sind. Patientenverfügung und Testament müssen
verfasst werden, Krankenhaus, Operationen, Bangen und Hoffen. Dann bei
mir Arztbesuche, Kieferoperation usw. usf, Das waren meine letzten
Monate. Monate, die mir schwer zu schaffen machten.
Über
„irdischen Tand“ mag man lächeln, aber die Lieblingskamera war mir über
12 Jahre ein treuer Begleiter. Bei Leid und Not von Menschen seufzt man
schon und fragt: „Mein Gott, warum?“ Und im Laufe der Zeit fragte ich
meinen Schöpfer: „Mein Gott, mein Gott konnte der Kelch nicht an uns vorbeigehen?“
Und in dunklen Stunden klagte ich Gott an: „Mein Gott, warum hast du
mich verlassen?“, um im nächsten Moment Gott wieder um Kraft und
Hoffnung zu bitten. Zwischen Hoffen und Bangen kamen und gingen die
Wochen und Monate. „Mein Gott, wo bist du?“, frage ich mich und ihn
immer wieder. Und ich höre keine Antwort.
Als
ich neulich meinen alten Freund Rolf wieder traf, sagte er zu mir: „Ihr
habt letztes Mal riesiges Glück gehabt!“
„Wobei?“, fragte ich, da ich nicht wusste, was er meinte.
„Als du beim letzten Mal weggefahren bist, hattest du an der
Hauptstraße an der Ampel halten müssen ...“
„Ja, ich erinnere ich mich. Und?“
„Du fuhrst als erster und einziger bei Grün los … und du warst kaum
über die Kreuzung, als plötzlich ein schwerer Wagen mit völlig
überhöhter Geschwindigkeit von der Seite über die Kreuzung schoss. Der
Fahrer hatte seine rote Ampel überfahren und hätte euch um ein Haar
komplett gerammt. Bei dessen Tempo hätte das ganz, ganz böse geendet …
das war haarscharf.“
„Das habe ich überhaupt nicht gemerkt … der Wagen muss knapp hinter mir
vorbeigeschossen sein“, antwortete ich betroffen.
„Da hattest du einen guten Schutzengel“, stellte Rolf fest.
Ich erschrak und war erleichtert sogleich. Ich blickte zum Himmel und
bekannte: „Danke, mein Gott!“
Da
war er wieder, ohne dass ich es gemerkt hatte. Gott war da, als ich ihn
wirklich brauchte, - und ich hatte es gar nicht gemerkt. Und er war
auch in den dunklen Stunden und Wochen bei mir, bei uns.
Wenn
alles schief geht … dann ist Gott für uns da, schützt und begleitet
uns. Gott sei Dank!
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