"Jesus Christus spricht: Ich lebe und ihr sollt auch
leben."
Johannes 14,19
Die Jahreslosung 2008 ist ein Abschiedswort. Jesus verabschiedet sich
von seinen Jüngern und gibt ihnen zugleich die Zusage, dass er weiter
leben wird und weiter für sie da sein wird. Es ist die Hoffnung, die
sie behalten sollen, wenn sie ohne ihn ihren Weg weitergehen werden,
die Hoffnung, die sie halten soll. "Ihr sollt leben" ist
eine Verheißung und Zusage, die gerade durch schwere Tage trägt. Wer
solches sagt, weiß, dass das Leben nicht immer einfach ist. Im
Gegenteil. In der Freude braucht man keinen Trost. Doch ist es
wichtig, im Leid getragen zu sein, zu wissen, dass da einer ist, der
einem beisteht und zu einem steht.
So ist die Losung für das neue Jahr eine Aufforderung zum Leben und
eine Zusage, im Leben und im Leid getragen zu sein. Diese Aufforderung
zum Leben ist gleichsam auch die Absage an alles und alle die Leben töten,
eine Absage an alle die meinen, mit Gewalt, Mord und
Selbstmord-Attentaten die Welt regieren zu wollen. Sie ist auch
Aufforderung sich für Leben einzusetzen, nicht wegzusehen, wenn
Kinder, Alte, Kranke, Schwache gedemütigt, gemobbt, geschlagen oder
gar erschlagen werden. Sie ist eine Aufforderung, sich für das Leben
und Miteinander einzusetzen, für Zivilcourage.
Diese Verheißung und Aufforderung hat die Jünger getragen, hat ihnen
Mut, Selbstvertrauen und Kraft gegeben. Möge sie auch uns tragen auf
dem Weg durch das neue Jahr in der Gewissheit: "Ich lebe und ihr
sollt auch leben."
Pfr. Otto W. Ziegelmeier