ANGEDACHT zur Jahreslosung 2023
+ Feiertage, News, Tipps, Bücher, Podcasts, Gewinnrätsel etc.
... NEU IM JANUAR ...
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Rundbrief an die
Interessierten, Fans und Freunde
von
theology.de
ISSN: 1611-0269
Ausgabe: 01/2023 |
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(c) Frank Stepper, relipower.de
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ANGEDACHT zur Jahreslosung 2023
Du bist ein Gott, der mich sieht.
1. Mose 16, 13
Wir Menschen wollen gesehen, wahrgenommen, respektiert
werden. Wir sehnen uns nach Ansehen. Die beiden Frauen
hinter der Jahreslosung 2023 bekommen nicht zu viel davon.
Sarah ist unfruchtbar – damals ein gravierender Makel.
Hagar ist Sklavin – ohne ein Ansehen. Sarah und ihr Mann
Abraham gebrauchen ihre Sklavin Hagar als Leihmutter, die
wiederum dann auf Sarah herabsieht. Die beiden Frauen
demütigen und verachten sich gegenseitig, bis es für Hagar
zu viel wird und sie flieht. Heimatlos und einsam irrt sie
durch die Wüste. An einer Quelle begegnet ihr ein Engel
Gottes. Er fordert sie auf, zu Abraham und Sarah
zurückzukehren und prophezeit ihr, dass sie so viele
Nachkommen haben werde, dass sie sie gar nicht mehr zählen
kann.
Ist so eine Rückkehr nicht ein Rückschritt, ein Versagen,
eine Schmach? Hagar betet und erkennt: „Du bist ein Gott,
der mich sieht". Diese Aussage ist ungewöhnlich. Sie
hadert nicht mit ihrem Schicksal, verteidigt sich nicht
und fordert Gott nicht auf, die Peinigerin zu bestrafen
oder ihr andere Wünsche zu erfüllen. Die Begegnung mit
Gottes Engel ändert ihren Blick. Sie erkennt: „Du bist ein
Gott, der mich sieht.“ Gott sieht mich, so wie ich bin.
Das ist alles. Alles!
Die Jahreslosung zeigt, Gott schaut auf Hagar und auf uns
voller Sorge, Zuwendung und Liebe auf die Welt. Gott
verurteilt nicht, er interessiert sich für Hagars Motive
und Beweggründe. Er zeigt: Ich sehe dich, in deiner Not!
Ich sehe dich in deiner Einsamkeit! Ich sehe dich in
deiner Trauer und deinem Schmerz! Und ich sehe dich mit
deinem Lebensmut und deiner Fröhlichkeit!
Ich gebe zu, es gibt Situationen und Erlebnisse, die
lassen an Gottes aufmerksamen und gütigen Blick zweifeln.
Wenn man erlebt, wie respektlos Menschen miteinander
umgehen, aufeinander herabblicken, sie als wertlos sehen
oder als leicht Beute. Sieht Gott nicht die Bilder von
Krieg, Terror, Gewalt, Erniedrigung, Zerstörung der
Schöpfung? Wie kann Gott da zuschauen. Sieht er denn
überhaupt, was passiert? Wenn doch Gott wirklich der wäre,
der mich sieht – dann müsste sich doch etwas ändern am
Lauf der Welt … oder?
Auch bei Hagar sieht es zunächst so aus, als ändere sich
nichts. Hagar muss zurück in die Situation, aus der sie
geflohen war. Sie muss die Rolle spielen, die andere für
sie vorgesehen haben. Nichts hat sich geändert? Und doch
wird alles ganz anders, weil Gott sieht! Was sich
verändert, das ist zunächst die Sichtweise: Hagar bekommt
einen ganz neuen Blick auf ihr Leben und dadurch verändert
sich Hagar selbst. Sie entwickelt ein neues
Selbstbewusstsein, keines auf Kosten anderer, sondern ein
Selbstbewusstsein, das sich von Gott her speist. Sie
ändert sich und damit ihre Welt.
In der Begegnung mit Gott bekommt sie ein klares Bild von
sich selbst. Dieses neue Bild von sich kann sie annehmen,
weil Gott dieses Bild in einen neuen Rahmen gesetzt hat.
Einen mit der Zusage: Du bist nicht unbedeutend, du bist
wichtig! Du bist nicht nur Mittel zum Glück der anderen.
Du hast einen eigenen Weg. Auch dir gilt die Verheißung.
Mit diesem neuen Verständnis von sich selbst geht Hagar
zurück, zurück in ihr altes Leben, das aber nun in einem
völlig neuen Horizont/Rahmen steht. Hagar weiß: Wer sich
unter Gottes gütigem Blick weiß, der kann die bösen Blicke
der anderen besser wegstecken, weil sein Selbstbild ein
anderes ist. Der kann die Schmähungen der anderen besser
ertragen, weil sich sein Selbstgefühl aus anderen Quellen
speist. Und er kann zu seinen Fehlern stehen und sich mit
seinen Schwächen abfinden, weil er Gottes barmherzigen
Blick auf sich spürt. Er kann sich selbst in die Augen
sehen, weil er um seine unveräußerliche Würde weiß. Das
ändert uns, das ändert alles, das kann die Welt ändern.
Und noch eines ist wichtig: Hagar, die von Gott gesehen
und gewürdigt wird, ist eine Heidin. Sie gehört nicht zum
Volk und zur Religion von Abraham und Sarahs. Übersetzt
heißt ihr Name: Die Fremde. Sie gilt als Stammmutter der
arabischen Welt. Und eben diese Hagar erhält von Gott eine
Verheißung, genauso wie Abraham, von dem wir Juden und
Christen uns ableiten. Eine solche Verheißung an eine Frau
und Heidin! Das sollte uns zu denken geben und zu sehen.
Offenbar hat Gott auch die Menschen anderer Religionen im
Blick. Er will deren Glück genauso wie unser Heil. Seine
Zuwendung ist nicht begrenzt – sie gilt auch den Menschen
damals sogar befeindeter Völker und Religionen. Das sollte
unseren Blick öffnen für die Nachfahren der Hagar;
insbesondere wenn sie wie diese auf der Flucht sind.
Sehen, wie Gott uns sieht. Wie geht das? Eine Anekdote
hilft uns auf die Sprünge:
Ein alter Bauer saß gern in der Kirche, auch wochentags,
immer in der letzten Bank. Eines Tages fragte ihn der
Mesner, was er eigentlich mache, wenn er so dasitze:
„Worauf warten Sie?“ Der Bauer deutete aufs Kreuz und
sagte: „Ich schaue ihn an; und er schaut mich an.“
Die Jahreslosung 2023 zeigt Zuspruch und Unterstützung in
Zeiten von Leere, Erschöpfung, Entmutigung und
Enttäuschung, also Zeiten wie diese. Die Erfahrung, von
Gott gesehen zu werden, richtet auf, gibt Kraft
weiterzuleben und das Leben – so widrig es auch scheinen
mag – als reich und erfüllt wahrzunehmen. Dass wir behütet
in seiner Hand sind und aus diesem Bewusstsein die Welt
gestalten dürfen. Vielleicht gelingt es uns dann, uns
selbst und die anderen anzusehen, so wie er das tut. Wir
werden sehen! Amen.
Ihr Otto Ziegelmeier
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NEU IM JANUAR
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GEDENKTAG: Silvester,
31.12. |
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Als Silvester wird der 31. Dezember, der letzte Tag
des Jahres, bezeichnet. Nach dem römisch-katholischen
Heiligenkalender ist Papst Silvester I. († 31.
Dezember 335) der Tagesheilige, - es ist sein
Todestag. Auf Silvester folgt der Neujahrstag, der 1.
Januar des folgenden Jahres ...
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GEDENKTAG: Neujahr, 1.1. |
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Von den sechs in der Kirche des Mittelalters
festzustellenden Neujahrstagen wurde nur der 1.1.
festlich begangen, aber mit Maskenzügen,
Ausschweifungen und abergläubischen Bräuchen, wogegen
die Kirche durch Predigten und Konzilsbeschlüsse (z.
B. Tours 567) kämpfte; noch im 13./14. Jh. wurde in
Frankreich der 1. I. als »Narrenfest« mit parodierten
Messen »gefeiert«. ...
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NEUJAHR,
Neujahrsglücksbringer und deren Bedeutung |
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Neujahr: Wieso ausgerechnet "Guten Rutsch"? Der Wunsch
"Guter Rutsch" geht wohl auf den aus dem Jiddischen
stammenden Begriff "Rosch" (was übersetzt
"Anfang" bedeutet) zurück. Ein "guter Rutsch" ist also
ein "Guter Anfang"! ...
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FEIERTAG: Epiphanias, Drei
König, 6.1. |
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Das Epiphaniasfest ist das älteste Fest der Kirche,
das kalendarisch festgelegt war, es wurde schon um 300
im Osten gefeiert als Fest der Geburt Jesu, der Taufe
Jesu, als Erinnerung an das Weinwunder zu Kana
(Johannesevangelium 2, 1 - 11) und zuletzt auch als
Erinnerung an die Verklärung Jesu (Matthäusevangelium
17, 1 - 13), wobei es regional unterschiedliche
Schwerpunkte in der Feier gab. Im Laufe der Zeit
verlagerte sich im Westen der Schwerpunkt auf die
Geschichte von den drei Weisen aus dem Morgenland,
wodurch ein engerer Bezug zum Christfest hergestellt
wurde. Das Fest ist nicht eigentlich das Fest der
"Heiligen Drei Könige", sondern das Fest des Kindes in
der Krippe, das in dieser Welt erschienen ist: "Epiphanie"
bedeutet "Erscheinung". ...
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C + M + B oder K + M + B |
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Das Sternsingen geht auf die Erwähnung der Sterndeuter
in Mt 2,1 zurück. Im sechsten Jahrhundert wurden auf
Grund der drei Weihegaben (Mt 2,11) und des Bezuges
auf Ps 72 drei Personen vermutet. Aus diesen wurden im
achten Jahrhundert Könige mit den Namen Caspar,
Melchior und Balthasar. Im sechzehnten Jahrhundert
lässt sich der Brauch des Sternsingens erstmals
urkundlich nachweisen. ...
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JAHRESLOSUNG 2023 |
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Du bist ein Gott, der mich sieht.
(Genesis 16,13)
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EKD: Auslandspfarrstellen |
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An etwa 100 Orten weltweit befinden sich mit der EKD
verbundene deutschsprachige Gemeinden, in die die EKD
Pfarrer*innen entsendet. Wir möchten Sie auf die zu
besetzenden Pfarrstellen aufmerksam machen ...
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VERANSTALTUNGEN |
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Veranstaltungen, Events, Programme etc. im Überblick
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„Lust auf Glauben machen“,
8.-12.5. |
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Evangelische Verkündigung will auf diesem Hintergrund
„Lust auf Glauben machen“. Lust auf einen Glauben, der
von der Entscheidung lebt, die Gott in Jesus Christus
getroffen hat. Und Lust auf einen Glauben, dessen
Bruder der Zweifel ist. ...
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Interkulturelle Woche
2023, ONLINE-Vorbereitung, 24.-25.2. |
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Am 24. und 25. Februar 2023 findet die bundesweite
Vorbereitungstagung zur Interkulturellen Woche (IKW)
2023 statt, diesmal unter dem Motto Neue Räume und
erneut komplett online. Die Anmeldung ist ab dem 17.
Januar 2023 möglich. ...
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Kirchentag, 7.-11.6.2023,
Nürnberg |
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Vom 7. bis 11. Juni 2023 ein buntes Programm mit
Gottesdiensten, Diskussionen, Kultur und vielem mehr
erleben. Mitfeiern, Mitmachen, Ideen einbringen und
Programm gestalten! ...
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BUCH-Empfehlungen |
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Hier finden Sie unsere Buchempfehlungen jeden Monat
neu ... und auch in unserem Archiv: Buch & Bücher zu
Theologie & Kirche ...
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BUCH-Empfehlungen: Zu
Advent, Weihnachten, Neujahr |
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Hier finden Sie unsere Buchempfehlungen zu Advent,
Weihnachten, Neujahr ...
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SOFTWARE-Empfehlung: Die
Losungen als App |
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Die App für Ihr Smartphone beinhaltet die Losungstexte
des gesamten Jahres und ermöglicht nach Erscheinen des
neuen Jahrgangs eine Aktualisierung der Daten. Der
Download ist über den jeweiligen App-Store kostenlos
möglich. ...
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PODCAST-Empfehlungen |
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„Radio geht ins Ohr - bleibt im Kopf“, - dieser Slogan
aus der Radio-Zeit stimmt noch mehr bei Podcasts. Wir
haben eine Auswahl aus dem Bereicht Theologie und
Kirche zusammengestellt ...
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PODCAST: Unter
Pfarrerstöchtern |
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Wie einsam war Gott vor der Schöpfung? Warum aß Eva
vom verbotenen Apfel? Und was hat die Sintflut mit dem
Klimawandel zu tun? Die Schwestern Sabine Rückert,
stellvertretende Chefredakteurin der ZEIT, und Johanna
Haberer, Theologieprofessorin, sprechen über die
Bibel. ...
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MONATSRÄTSEL |
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PREISFRAGE: Wie lautet die Jahreslosung 2023?
a) "Das wird schon wieder!", Glücks-Keks 1.1.2023
b) "Mehr Hirn!", Einstein-Geistesblitz 2.387
c) "Du bist ein Gott, der mich sieht.", 1. Mose 16,13
... einen Tipp finden Sie
hier.
Einsendeschluss ist der 20.01.2023. Teilnahme hier:
https://www.theology.de/service/preis_raetsel/index.php
Natürlich gibt es auch etwas zu gewinnen:
2 x 1 Reimmichl Volkskalender 2023
Fröhliche Geschichten, reife Erzählungen,
Menschen, die ihr Leben in allen Phasen leben – sie
alle werden den Kalender 2023 bunt und spannend machen
und das Kalendarium wird wieder umfangreich durchs
Jahr begleiten. - Ein Bestseller seit über 100 Jahren!
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Gesponsert vom
TYROLIA Verlag.
Herzlichen Dank!
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Stets aktuell informiert, - vernetzen Sie sich mit uns
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... folgen Sie uns!
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SKURRILES: Ochs & Esel -
... eine kleine Detektivgeschichte |
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In jeder Weihnachtskrippe stehen sie - Ochs und Esel -
... nur nicht in der Bibel, deren Geschichte sie doch
erzählt. Wie kommen sie dann da hin und ins kollektive
Gedächtnis? ... |
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Wir wünschen Ihnen einen schönen Ausklang des alten Jahres
und alles Gute für das neue in Gesundheit, Zufriedenheit
und Frieden, - im Segen des Herrn!
Wir danken für Ihr Interesse an theology.de, für Ihre
Anregungen, für Ihre konstruktive Kritik und Ihre
freundliche Unterstützung! Vergelt's Gott!
Ihr Team von
theology.de
Der nächste NEWSletter erscheint zum 01.02.2023.
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 20.01.2023. |
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