Auch Spaghettimonster müssen Gebühren zahlen

Der Münchener Grafiker Michael Wladarsch wollte mit seiner Ulk-Religion „Fliegendes Spaghetti-Monster“ keine Gebühren für öffentlich-rechtliche Sender bezahlen. Denn in den GEZ-Gebühren ist geregelt, dass auf „Betriebsstätten, die gottesdienstlichen Zwecken gewidmet sind“ keine Gebühren entfallen.

Wladarsch ist Vorsitzender der Münchener Sektion des Bundes für Geistesfreiheit (BfG). Er wollte seine Arbeitsräume vom Rundfunkbeitrag befreien lassen, da er sie von der atheistisch-humanistischen Weltanschauungsvereinigung BfG mitgenutzt werden. Zudem war sie der Gottheit des "Fliegenden Spaghettimonsters" geweiht. Daher berief er sich in seiner Klageauf auf eine Klausel im Rundfunkstaatsvertrag, welche die Gebührenfreiheit für "zu gottesdienstlichen Zwecken genutzte" Räume gewährt. Und da er sein Büro dem Kult des "Fliegenden Spaghettimonsters" gewidmet habe, müsse man ihn doch von den Rundfunkgebühren befreien, meinte der Freigeist. Zudem in dem Grafikbüro auch noch kulturelle oder religiöse Veranstaltungen stattfänden, also eine stete Huldigung des Sphattimonsters gegeben wäre.

Das sahen aber die Richter ganz anders. Denn für sie gäbe es einen "gesellschaftlichen Konsens" darüber, was ein Gottesdienst sei, - und dies sei kein Gottesdienst. Das Anliegen des Grafikers, den Begriff "Gottesdienst" grundsätzlich auf den Prüfstand zu bringen, um damit das Rundfunkgebührenprivileg der großen Kirchen zu hinterfragen, kam nicht ernsthaft auf die Tagesordnung.

Die Anhänger dieses Kults nennen sich „Pastafari“; eine Mischung aus Pasta und Rastafari-Glauben der Jamaikaner. Immerhin hatte in Österreich ein Pastafari erreicht, dass sein Foto mit einem Nudelsieb auf dem Kopf als religiöse Kopfbedeckung für den Führerschein akzeptiert wurde. In Brandenburg haben Anhänger das Land verklagt, da sie in Templin mit einem Straßenschild neben den Großkirchen ihre wöchentliche „Nudelmesse“ bewerben wollten. Auch das wurde abgelehnt, denn die brandenburgische Landesregierung sah in der „Spaghettimonster-Kirche“ keine Kirche mit ernsthafter „religiöse Substanz“. Basta für Pasta(fari).

Quelle: evangelisch.de (September 2015)





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